Lambrecht warnt vor Generationenkonflikt bei Impfstoffverteilung
Berlin: Angesichts der derzeit knappen Impfstoffmengen warnt Justizministerin Lambrecht vor einem Konflikt zwischen älteren und jüngeren Menschen in Deutschland. Die SPD-Politikerin, die nach dem Rücktritt von Franziska Giffey auch als Familienministerin fungiert, sagte der Funke Mediengruppe, es sei ihr wichtig, dass die Generationen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Für Kinder und Jugendliche bestehe ein geringes Risiko, schwer an Corona zu erkranken. Anders sei das bei Älteren, die bei Weitem noch nicht alle geimpft werden hätten können. Das müsse bei der Impfstoffverteilung berücksichtigt werden. Lambrecht verteidigte aber die Entscheidung, dass sich ab 7. Juni auch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren um einen Impftermin bemühen können. Zugleich kritisierte sie Gesundheitsminister Spahn, unrealistische Erwartungen an eine schnelle Impfung geweckt zu haben. Bundesbildungsministerin Karliczek plädiert dafür, dass Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen spätestens nach dem Ende der Sommerferien ein Corona-Impfangebot gemacht wird. Das würde den Schulalltag nach den Ferien erleichtern, sagte Karliczek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Selbst wenn die Ständige Impfkommission die Empfehlung gebe, nur vorerkrankte Kinder zu impfen, würde dies dem Gesundheitsschutz dieser Gruppe sehr dienen, so die Ministerin. Gestern hatte die Europäische Arzneimittelagentur den Impfstoff von Biontech/Pfizer für alle ab 12 Jahren freigegeben.