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B5 Onlinenachrichten: Sicherheits-Tipps fürs Internet

Achim Killer berichtet diesmal über den aktuellen Stand bei den Prozessor-Lücken Meltdown und Spectre, über die neuen Versionen von Firefox und Chrome - sowie einen Leitfaden zur EU-Datenschutzgrundverordnung.

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten am .

Zum Thema, das Anfang des Monats aufgekommen ist und das uns wahrscheinlich das ganze Jahr noch beschäftigen wird, diese elenden Sicherheitsschwachstellen in mehr oder weniger allen Prozessoren:

"Ich bewerte das als einen sehr schlimmen Fehler, weil es eben auch auf Cloud-Plattformen auftritt, auf PCs auf Laptops, auf Handys. Das ist alles betroffen von dieser Angriffsmöglichkeit. Dass die Angriffe selber nicht ganz einfach durchzuführen sind, das steht auf einem anderen Blatt. Aber sie sind möglich. Es wurde eben gezeigt, dass sie im Prinzip möglich sind. Und das alleine zeigt schon: Es muss etwas getan werden. Und es betrifft eben nicht nur einen kleinen Teil, sondern es ist schon eine Art Flächenbrand, der hier zu löschen ist." Claudia Eckert, TU München

...es muss also etwas getan werden, meint Professor Claudia Eckert vom Lehrstuhl für Sicherheit in der Informatik der TU München. Aber tun muss jetzt erst einmal die Branche. Die nämlich hat bislang nur in Microcode gegossenen Mist und Desinformation geliefert. Die Microcode-Updates, die Intel an die Hersteller verteilt hat und die das Sicherheitsproblem der Prozessoren hätten abmildern sollen, sie waren fehlerhaft. Intel hat die Updates quasi zurückgerufen. Bloß das geht halt nicht, wenn sicherheitsbewusste Nutzer neuen Microcode bereits in Form eines aktualisierten BIOS installiert haben. Man kann jetzt wirklich nur abwarten, bis stabile Updates für Microcode und Betriebssysteme bereitstehen. Für Privatanwender ist es auch gar nicht soo gefährlich. Wenn schwarzen Hackern tatsächlich ein krimineller Genie-Streich gelingen sollte, werden sie sich erst einmal auf die Rechner von Unternehmen und staatlichen Stellen stürzen, weil da mehr zu holen ist.   

Firefox 58

Einen neuen Feuerfuchs gibt’s, den Firefox Nummer 58. Der baut Web-Seiten schneller auf und verarbeitet Programm-Code, der darin eingebettet ist rascher. Da sollte man derzeit wirklich darauf achten, dass man immer die aktuelle Browser-Version installiert hat, weil auch in Browsern gibt es Sicherheitsvorkehrungen gegen die Prozessorprobleme. Und wenn auch die Browser-Entwickler mal geschludert haben sollten, dann putzt man die Surf-Software halt von der Platte und nimmt eine andere.

Chrome 64

Auch eine neue Version von Google’s Chrome gibt’s, den Chrome 64. Der schützt etwas gegen die Prozessor-Probleme und – man höre und staune – einen Werbeblocker bringt er mit, der hält besonders üble Reklame außen vor, wird nächsten Monat dann freigeschaltet. So vermüllt ist das Netz mittlerweile, dass der größte Werbe-Konzern der Welt Werbeblocker verteilt.

EU-Datenschutzgrundverordnung

Die Uhr tickt für Unternehmen, die Kundendaten verarbeiten, also eigentlich alle. In vier Monaten läuft die Übergangsfrist ab. Und dann müssen sich alle an die neue europäische Datenschutzgrundverordnung halten, sonst wird’s teuer. Verstöße kosten bis zu 20 Millionen Euro. Die EU-Kommission hat einen Ratgeber ins Netz gestellt. Ist natürlich auch für Surfer interessant, weil: Deren Privatsphäre wird künftig besser geschützt.