Dem Bericht der UNESCO-Breitbandkommission zufolge waren im Jahr 2016 insgesamt 3,4 Milliarden Menschen weltweit online. Das entsprach 45,9 Prozent der Weltbevölkerung. Heuer sind es 3,58 Milliarden. Das sind 48 Prozent der Menschen auf der Welt.
Vor allem Menschen in Entwicklungsländern ohne Internetzugang
Dabei herrscht eine große Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern – und sie wird immer größer.
In Entwicklungsländern werden dem Bericht zufolge Ende des Jahres nur rund 41,3 Prozent der Menschen das Internet nutzen. Ende des vergangenen Jahres waren es 39 Prozent.
In den am wenigsten entwickelten Ländern gilt dies für nur 17,5 Prozent der Menschen. Immerhin gab es auch hier einen Anstieg von 15,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016.
Das Ziel der G20-Staaten: Internet für alle bis 2025
Die G20-Staaten hatten sich im Frühjahr auf das Ziel verständigt, dass bis zum Jahr 2025 alle Menschen einen Zugang zum Internet haben sollen.
"Breitbandtechnologien sind zentral für nachhaltige Entwicklung. Ein besserer Zugang zu diesen Technologien kann substanzielle Fortschritte beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Ernährungssicherheit bewirken." Aus dem Bericht der Unesco.
Fast überall nutzen mehr Männer als Frauen das Internet
Laut Bericht gibt es zudem wachsende Differenzen zwischen den Geschlechtern: Weiterhin nutzen mehr Männer als Frauen das Internet. Nur in Nord- und Südamerika ist das Gegenteil der Fall. Laut jüngsten Studien nehmen die Geschlechterungleichheiten insbesondere in Afrika noch deutlich zu.
Der Bericht verweist zugleich darauf, dass sich in vielen Ländern mehr und mehr Menschen eine Breitbandverbindung leisten können. Insbesondere in Entwicklungsländern erschwerten jedoch hohe Kosten für Satellitenverbindungen und Faserkabel Fortschritte beim Breitbandzugang.
Nicht mal die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in der Reichweite eines 4G-Signals
Nur 76 Prozent der Weltbevölkerung leben in der Nähe eines 3G-Signals und nur 43 Prozent der Weltbevölkerung sind in Reichweite eines 4G-Signals. Wenn Menschen nicht zumindest 3G-Verbindung nutzen können, werden sie zunehmend abgehängt.
Hintergrund:
Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) und die UNESCO hatten die Breitbandkommission für digitale Entwicklung 2010 ins Leben gerufen. Der Kommission gehören Vertreter von UN-Organisationen sowie internationale Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft an.