Mit Respekt, aber ohne Angst gingen die Münchnerinnen vor knapp 15.000 Zuschauern in die Partie. Nachdem sie ihre erste Nervosität ablegen konnten, erarbeiteten sie sich in der 14. Minute ihre erste Torchance: Die Schwedin Fridolina Rolfö setzte sich auf der linken Seite gegen Anna Blässe durch und zog aus 20 Metern ab. Nationalkeeperin Almuth Schult im VfL-Tor lenkte das Leder am Pfosten vorbei. Nur vier Minuten später hatte Wenninger die Führung auf dem Fuß. Im direkten schnellen Gegenzug zeigten die Niedersächsinnen erstmals ihre große Klasse, aber Bayern-Torfrau Manuela Zinsberger konnte den Schuss von Caroline Hansen parieren. In der 21. Minute behauptete sich Stürmerin Nicole Rolser gegen Wolfsburgs Spielführerin Nilla Fischer und versuchte ihr Glück mit einem hohen Ball über Schult. Doch die 27-Jährige brachte die Fingerspitzen noch an die Kugel und beförderte sie an die Latte.
Wolfsburg erhöht die Schlagzahl
Die Titelverteidigerinnen kamen fortan besser ins Spiel und hatten in der 43. Minute die beste Möglichkeit: Die Polin Ewa Pajor lief alleine auf die ihr entgegenkommende Zinsberger zu, scheiterte aber im Abschluss an der Österreicherin. So blieb es beim 0:0 zur Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Frauen aus Wolfsburg sofort das Kommando, die Bayern-Defensive hatte alle Hände voll zu tun. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sich die Münchnerinnen wieder befreien konnten. In den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit kam es zum offenen Schlagabtausch, beide Teams wollten die Entscheidung.
Pokalfinale geht in die Verlängerung
Erst ließ Sara Däbritz in der 84. Minute die Münchner Ersatzbank aufspringen, als sie alleine vor Schult auftauchte, vier Minuten später hätte Pernille Harder zur Matchwinnerin zugunsten des VfL werden können. Die Dänin lief unbedrängt halblinks auf Zinsberger zu, zögerte aber zu lange mit einem Torschuss und entschied sich stattdessen für einen folgenlosen Querpass in die Strafraum-Mitte. Es kam zur ersten Verlängerung in einem Frauen-DFB-Pokalfinale.
Laudehr-Comeback nach Fuß-OP im Dezember
Wörle setzte alles auf eine Karte, brachte Simone Laudehr für Melanie Leupolz und Mandy Islacker für Däbritz. In der 117. Minute kam zudem Lucie Vonkova für die lauffreudige Rolser. Bayern wirkte zwar frischer in den letzten Minuten, erspielte sich aber ebenso wie Wolfsburg keine großen Möglichkeiten mehr. So kam es zum Elfmeterschießen.
Torhüterinnen halten Elfmeterschießen lange offen
Behringer machte den Auftakt, Schult hielt. Isabel Kerschowski verwandelte, Kristin Demann setzte das Leder an die Latte, Zinsberger parierte gegen Zsanett Jakabfi, Islacker verwandelte souverän, Zinsberger hielt gegen Ella Mc Leod, Schult parierte den Elfer von Vonkova, Laudehr traf eiskalt, Hansen verlud Zinsberger und schoss den VfL Wolfsburg zum vierten Titel in Folge.
Nächstes Aufeinandertreffen kommenden Sonntag
Schon am nächsten Sonntag gibt es ein Wiedersehen beider Mannschaften in der Bundesliga. Der Tabellenzweite aus München erwartet den bereits feststehenden Meister am Bayern-Campus. Das Wörle-Team will ab 14 Uhr den Einzug in die Champions-League perfekt machen. Für die Lerch-Elf steht davor noch das Champions-League-Finale in Kiew gegen Olympique Lyon auf dem Programm (Donnerstag, 24. Mai, 18 Uhr).