23 Bundesligasaisons für den EV Landshut von 1963 bis 1985, 631 Tore in 1085 Spielen, nie hat er für einen anderen Verein gespielt. Bis heute ist Schloder untrennbar mit dem Verein seiner Geburtsstadt verbunden. Kaum ein Tag vergeht, in der er nicht an der Eishalle am Gutenbergweg vorbeischaut. Für den Deutschen Eishockey Bund (DEB) steht er für "Tugenden wie Disziplin, Einstellung und Kampfgeist", noch häufiger werde er aber "mit dem Begriff Vereinstreue" in Verbindung gebracht.
Daneben lief Schloder 206 Mal für die deutsche Nationalmannschaft bei zwölf Weltmeisterschaften und drei Olympischen Winterspielen auf. Von 1971 bis 1978 war er Kapitän - und in diese Zeit fiel auch der größte Triumph. Bei den Winterspielen in Innsbruck 1976 gewann das Team sensationell die Goldmedaille. 2000 wurde Schloder auf der rechten Außenstürmerposition in das All-Star-Team des Jahrhunderts gewählt, 2005 wurden seine sportlichen Erfolge mit der Aufnahme in die Hall of Fame des Weltverbandes IIHF gewürdigt, 2012 erhielt der den Bayerischen Sportpreis als "Hochleistungssportler plus".
Doping-Affäre 1972
Doch Schloder erlebte auch die dunklen Seiten des Sports. Weil ihm der damalige DEB-Mannschaftsarzt bei den Winterspielen 1972 wegen zu niedrigem Blutdrucks ein ephedrinhaltiges Mittel verabreichte, wurde er wegen Dopings gesperrt. Schloder kämpft lange allein und vergeblich, weil sich auch niemand an die seltsamen violett-rosa Pillen erinnern mag. Erst zu Hause in Landshut, in einer Apotheke, stolpert er zufällig wieder über das Mediakament: "RR Plus", Tabletten mit Ephedrin und Koffein.
Schließlich "erinnert" sich auch Dr. Franz Schlickenrieder, damals einer der führenden Sportärzte Bayerns, dass er dieses Mittel in Sapporo im Koffer hatte. Der DEB, der gerne Schloder eine Teilschuld unterschieben würde, lädt zu einer Aussprache, am Ende steht das Geständnis des Doktors: "Die Verabreichung des Präparates RR Plus habe nur ich zu vertreten." Der Arzt soll später noch einmal ausführlich befragt werden. Doch dazu kommt es nicht, er stirbt. Ein Protokoll, welche Tabletten er welchem Sportler verabreicht hat, gibt es nicht.
Erst 2016 vollständig rehabilitiert
Auch wenn der Internationale Eishockey-Verband schon 1972 Schloders ursprüngliche Sechs-Monats-Sperre aufhebt und er sogar noch die WM in diesem Jahr spielen kann: Es dauert 44 Jahre, bis Schloder komplett rehabilitiert ist. Erst 2016 tilgt ihn auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) aus allen Listen mit Dopingsündern. Für Schloder vielleicht wichtiger als Olympia-Bronze. Fast schon ein richtiger Olympia-"Sieg". Und sein 70. Geburtstag am 11. AUgust 2017 ist der erste seit langem, den er komplett befreit von aller Dopinglast feiern kann.