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Corentin Tolisso

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Frankreichs Rasselbande und die Lust auf mehr

Frankreichs Rasselbande und die Lust auf mehr

Die Bundesliga kann auch in der neuen Saison mit einem Weltmeister aufwarten: Corentin Tolisso vom FC Bayern gewann in Moskau mit Frankreich den Titel. Er steht stellvertretend für eine Generation, die noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht hat

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Ausgelassen tanzte Tolisso nach dem 4:2-Finalsieg gegen Kroatien über den Rasen, die französische Flagge in die Höhe reckend. In der 73. Minute war er eingewechselt worden, um den Vorsprung zu verwalten. Zwar stand er bei der gesamten Weltmeisterschaft gerade einmal 190 Minuten auf dem Platz, von einem Stammplatz ist er in der Nationalmannschaft - wie in der vergangenen Saison beim FC Bayern - etwas entfernt. Doch gehört dem 23-Jährigen wie vielen anderen im französischen Kader die Zukunft.

"Es ist zu schön, es ist wunderbar für die Spieler, eine junge Generation", sagte Frankreichs Trainer Didier Deschamps nach dem Triumph im Moskauer Luschniki-Stadion. Er weiß, dass diese Nationalmannschaft mit dem WM-Sieg noch nicht ihren Zenit erreicht hat. Das zweitjüngste Team stellten die Franzosen bei dieser WM. Kylian Mbappé, in Russland zum besten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt, ist gerade einmal 19. Mittelfeldlenker Paul Pogba, vor vier Jahren bester Nachwuchsmann, ist 25. Stürmer Antoine Griezmann ist 27 - da ist reichlich Luft für einige weitere starke Turniere bei den heutigen Säulen der Mannschaft. Selbst Torwart Hugo Lloris dürfte mit 31 Jahren noch lange nicht ans Aufhören denken.

Deschamps' Erfolgsformel: Die Spieler hören zu

"Wir haben viel Qualität an den Tag gelegt, mental und oft genug getroffen. Es war nicht immer einfach, aber weil sie zugehört haben, haben wir schwere Momente hinter uns gelassen", erklärte Deschamps die Erfolgsformel. 1998 hatte er den Pokal als Kapitän entgegengenommen, 20 Jahre später als Trainer. Der 49-Jährige ist nach Franz Beckenbauer und Mario Zagallo erst der dritte Fußballer, der als Spieler und Trainer Weltmeister wurde.

Der Weltmeister trifft auf seinen Vorgänger

"Der Stolz ist da. Ich bin hier um Ziele zu verwirklichen", sagte Deschamps. Auch er dürfte kaum aufhören wollen, zu viel Potential steckt in seinem Team. Als amtierender Weltmeister wurde Deschamps im Jahr 2000 auch noch Europameister als Spieler. Das auch als Trainer zu schaffen, wäre da durchaus eines dieser Ziele. Und da ist da ja noch die neu eingeführte Nations League der Nationalmannschaften. Erster Titelträger in einem neuen Wettbewerb? Auch das scheint ein attraktives Ziel für Deschamps und seine junge hungrige Truppe. Im ersten Spiel trifft der neue Weltmeister auf den entthronten: Frankreich spielt am 6. September in München gegen Deutschland.