Die Nachricht kam nur einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Mitgliederversammlung. Wie der Verein mitteilt, hält der umstrittene Investor Philipp Schober mit seinem Unternehmen "Global Sports Invest AG" keine Mehrheit der Anteile an der Kapitalgesellschaft des SSV Jahn mehr.
Dem SSV Jahn hilft das Rückkaufsrecht
Der ursprüngliche Anteilseigner, die Bauteam Tretzel GmbH (BTT), hat dem Verein zufolge von einem vertraglich vorgesehenen Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag mit Schobers "Global Sports Invest AG" Gebrauch gemacht. Die Anteile sollen an den Mutterverein SSV Jahn Regensburg e.V. übergehen.
Der Verein hält damit künftig die Mehrheit an der Kapitalgesellschaft des Jahn. In dieser Gesellschaft ist der Profispielbetrieb der Zweitliga-Mannschaft verankert.
Schober widerspricht Club
Im Ringen um die Mehrheit hat aber Investor Philipp Schober der Mitteilung des Vereins widersprochen. "Das Gegenteil ist richtig", entgegnete Schober. "Um die Übertragung überhaupt rückgängig zu machen, gibt es nur zwei Alternativen", teilte Schober heute mit. Entweder stimme seine Firma dem Deal zu, "was nicht der Fall ist". Oder das Bauteam Tretzel müsse ein Gericht anrufen, "was bisher nicht erfolgt ist". Daher gehörten die rund 90 Prozent der Anteile an der Jahn-Profiabteilung weiterhin Schober, hieß es.
Der Verein will den Investor loswerden. Der am Sonntag verkündete Deal sehe vor, dass das Bauteam Tretzel die zurückgenommenen Anteile sofort an den Jahn weiterverkaufe. Dann hätte der Club wieder die deutliche Mehrheit an der SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA, in welche auch der Profispielbetrieb ausgelagert ist. Es seien zwischen dem Immobilienunternehmen und Global Sports noch Formalien zu klären, "welche sofern erforderlich auch gerichtlich zur Durchsetzung gelangen werden", hatte der SSV Jahn mitgeteilt.
Schober bedauerte nach eigener Aussage, dass der Verein vor der Pressemitteilung vom Sonntag nicht den Kontakt mit ihm gesucht habe. Zudem teilte der Geschäftsmann mit, dass das Landgericht Regensburg in der vergangenen Woche entschieden habe, die Global Sports Invest AG in das Aktienregister der KGaA einzutragen. Diesen Schritt habe die KGaA "grundlos und rechtswidrig über Monate" verweigert.