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Manuel Neuer greift sich im Spiel gegen Madrid an den verletzten Fuß

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Manuel Neuer und das verflixte Jahr 2017

Lange gilt Manuel Neuer als "unverwüstlich". Nicht einmal eine Schulterverletzung hält ihn von der WM 2014 ab. Da geht noch alles gut, er wird Weltmeister. Doch 2017 beginnt die Leidenszeit.

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Im März 2017 bricht Neuer wegen Schmerzen das Training ab. Der Nationaltorhüter muss sich erstmals einer kleinen Operation am linken Fuß unterziehen. Laut FC Bayern München fällt er zwei Spiele aus. Alles nicht so schlimm, quasi eine Lapalie. Für das Viertelfinale in der Champions League soll er auf jeden Fall wieder fit werden. "Gestern kleine OP nach Trainingsverletzung am linken Fuß. Alles top gelaufen“, teilt der Patient im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Rückkehr für ein Champions-League-Viertelfinale

Die beiden wichtigen Partien gegen Real Madrid absolviert Neuer dann tatsächlich. In der Verlängerung des Rückspiels verletzt er sich aber unmittelbar vor dem Gegentreffer zum 2:3 durch Cristiano Ronaldo. Eine Untersuchung tags darauf ergibt die Diagnose: erneute Knochenfraktur im linken Mittelfuß.

Die Ärzte entscheiden sich für eine "konservative Behandlung" ohne einen operativen Eingriff. Vier Monate Pause bedeuten das Saisonaus, keine Teilnahme an Spielen in der WM-Qualifikation und beim Konföderationen-Cup. Bei der Meisterfeier ist er aber dabei - auf Krücken. Und auch bei seiner Hochzeit schreitet er mit Gehhilfe zum Altar.

Comeback für drei Spiele

Die 55. Bundesligasaison gegen Bayer Leverkusen eröffnet Bayern München noch ohne Manuel Neuer. "Er wird nicht spielen. Wir werden kein Risiko eingehen", sagt Ancelotti. Gegen Werder Bremen kehrt der Keeper zurück. Beim Einstand hält er beim 2:0 seinen Kasten sauber, Hoffenheim schenkt ihm anschließend zwei Treffer ein und beim 4:0 gegen Mainz hält der Torwart wieder alles. Im Abschlusstraining für das Spiel gegen Schalke verletzt sich Neuer erneut am linken Fuß. Der Torhüter und Kapitän des FC Bayern muss operiert werden. Erst zur Rückrunde der Bundesliga im Januar wird er ins Tor zurückkehren. Dann sollten alle Knochen halten, schließlich beginnt am 14. Juni 2018 die Weltmeisterschaft in Russland. Neuer möchte bei der "Mission Titelverteidigung" schließlich dabei sein und nicht um seinen Einsatz bangen müssen wie 2014.

Rückblick: WM 2014, die Schulter hält

Denn im Mai 2014 verletzt sich Neuer im DFB-Pokal-Finale gegen Dortmund an der rechten Schulter: ein kleiner Einriss am Kapselbandapparat. Anfangs soll eine Schlinge für Entlastung sorgen. "Mein WM-Einsatz ist noch nicht gefährdet", schreibt er auf Facebook. Trotzdem macht sich Fußball-Deutschland Sorgen um den Nationalkeeper. Nach wenigen Trainingseinheiten in der Vorbereitung und einer sicheren Vorrunde präsentiert sich Neuer im Achtelfinale gegen Algerien beim 2:1-Erfolg als ultimativer Rückhalt der besonderen Klasse. Gegen Frankreich (1:0) hält er seinen Kasten sauber, im Halbfinale gegen Brasilien (7:1) lässt er lediglich den Ehrentreffer zu. Im Finale gegen Argentinien stürmt Neuer aus seinem Tor, bei seiner Faustabwehr trifft er den Stürmer Gonzalo Higuaín mit voller Wucht. Dennoch gibt es keinen Strafstoß. Auch sonst hält Neuer seinen Kasten sauber, Deutschland gewinnt mit 1:0 und wird Weltmeister.

2008: Rechter Fuß gebrochen

Fußverletzungen sind für den Welttorhüter nichts Neues: Im Jahr 2008 muss der Weltklassetorhüter länger das Krankenbett hüten, damals noch im Trikot von Schalke 04. Beim 6:0 (5:0)-Testspielsieg der Königsblauen bei der SpVgg Erkenschwick erleidet Neuer einen Mittelfußbruch und fällt mehr als zwei Monate aus.