Das Duell Marcel Hirscher gegen Felix Neureuther gab es diese Saison aufgrund des Kreuzbandrisses des Partenkirchners kaum. Der Österreicher war einer der Ersten, der Neureuther Genesungswünsche schickte. Die beiden Skistars verbindet trotz der Konkurrenz eine Freundschaft. "Im Skisport herrscht grundsätzlich viel Respekt und wenig Neid", sagt Hirscher. "Aber die Freundschaft mit Felix ist schon was Besonderes. Wir beide wissen, wie schwer es ist, an die Spitze zu kommen."
Beide profitieren voneinander
Die Freundschaft geht sogar soweit, dass Neureuther sogar im "Team Hirscher" mittrainieren darf. Und nicht nur wegen "der Gaudi", sondern jeder kann vom anderen was lernen, wie beide bestätigen. "Es gibt nichts Schöneres, als einander zu helfen", sagt Neureuther.
Olympia? Es gibt Wichtigeres ...
Das Olympia-Aus hat Neureuther verkraftet. "Es war schon ein schmerzhafter Moment, wenn du weißt, die Saison gelaufen." Die Prioritäten haben sich verschoben: "An erster Stelle stehen Frau und Kind." Hirscher sieht das ähnlich: "Man merkt, wenn man älter wird. Skifahren ist toll, aber es ist nicht das Leben". Mittlerweile genießt Neureuther aber seine Zuschauerrolle bei den Rennen - "das motiviert mich."
Erstaunlich ist, dass für Hirscher Olympia gar nicht so wichtig ist. Der Österreicher hat schon alles gewonnen, aber noch keine Goldmedaille bei den Spielen. "Ich weiß, dass es mein Leben weder positiv noch negativ verändern wird, wenn ich eine Medaille gewinne", meint Hirscher. Der Führende im Gesamtweltcup ist der Topfavorit im Slalom und Riesenslalom. Aber: "Olympia hat seine eigene Gesetze. Deswegen gebe ich der Medaille zwar eine große, aber nicht DIE große Bedeutung", stellt Hirscher fest.