Bildrechte: picture-alliance/dpa

Die EHC-Spieler Michael, Wolf, Jason Jaffray und Patrick Hager (v.l.)

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Münchens Titelhunger ist noch lange nicht gestillt

Der EHC München ist zum dritten Mal in Folge deutscher Eishockey-Meister - und auch in der kommenden Saison ein heißer Titelkandidat. Kapitän Michael Wolf will weitermachen. Aber ausgerechnet der beste Spieler der Playoffs verlässt den Klub.

Über dieses Thema berichtet: BR24.

Olympia-Silbergewinner Patrick Hager brachte es schon in der ersten Drittelpause auf den Punkt: "Wir sind aggressiver, sind emotional da, wo wir sein müssen. Genau an der Grenze", sagte er. Nicht wenige hatten vermutet, dass der EHC nach zwei Niederlagen in Folge psychologisch im Nachteil sein könnte. Aber im ersten Drittel des siebten Finalspiels zeigte der alte und neue deutsche Meister sein vielleicht bestes Eishockey der gesamten "Best-of-seven"-Serie.

Vor 6.142 Zuschauern, darunter die Fußball-Nationalspieler Thomas Müller und Joshua Kimmich, glückte dem EHC fast alles: Vier von zehn Torschüssen im ersten Drittel waren drin. Diese Kaltschnäuzigkeit hatte München zuletzt vermissen lassen, im entscheidenden Spiel war es dann wieder die gewohnte Machtdemonstration. "Das ist etwas besonderes. Ich bin unheimlich stolz", sagte Hager am Ende nach dem Gewinn seiner persönlich zweiten Meisterschaft.

Kapitän Wolf will weitermachen

Berlin haderte dagegen. "Wir haben einfach nicht unser Spiel gemacht. Gerade im ersten Drittel waren wir nicht gut genug", sagte Eisbären-Routinier André Rankel. Münchens Kapitän Michael Wolf zollte den Eisbären dennoch Respekt: "Es war sehr intensiv. Berlin hat es uns sehr schwer gemacht." Der 37-Jährige kann sich vorstellen, ein weiteres Jahr dranzuhängen. "Mal schauen. Es kann durchaus sein, dass es noch weiter geht", sagte Wolf, bevor er sich in die Feiern stürzte. Auch der 36-jährige Jason Jaffrey wird dem EHC wohl erhalten bleiben.

"Berlin war immer so gefährlich. Wir haben eine großartige Defensive gebraucht." München-Trainer Don Jackson

Matsumoto wertvollster Spieler der Playoffs

Münchens Kanadier Jon Matsumoto nahm noch einen persönlichen Titel aus der Finalserie mit: Er wurde zum besten Spieler der Playoffs gewählt. In der Finalserie hatte er in sieben Spielen sechs Tore erzielt. "Es ist alles okay. Entscheidend ist, dass das Team die Meisterschaft gewinnt", sagte der 31-Jährige, der die Münchner verlassen wird Richtung Iserlohn Roosters - nachdem der Titel aber erst einmal ausgiebig gefeiert wird.

"Erstmal saufen!"

Nationalspieler Frank Mauer gab lachend mit Bier und Zigarre den Plan für die nächsten Tage aus: "Erstmal saufen!" Auch Yannic Seidenberg, wie Mauer einer der deutschen Olympia-Helden, genoss den Erfolg, der bei weitem hart erarbeitet war: "Jetzt feiere ich erstmal. Ein Titel ist nichts Selbstverständliches."

1. Spiel: EHC München - Eisbären Berlin 3:4 (Playoff-Stand: 0:1)

2. Spiel: Eisbären Berlin - EHC München 4:5 (Playoff-Stand: 1:1)

3. Spiel: EHC München - Eisbären Berlin 4:1 (Playoff-Stand: 2:1)

4. Spiel: Eisbären Berlin - EHC München 2:4 (Playoff-Stand: 1:3)

5. Spiel: EHC München - Eisbären Berlin 5:6 (Playoff-Stand: 3:2)

6. Spiel: Eisbären Berlin - EHC München 5:3 (Playoff-Stand: 3:3)

7. Spiel: EHC München - Eisbären Berlin 6:3 (Playoff-Stand: 4:3)