Im Juli 2016 war noch die Rede davon, dass nach dem Stellenabbau nur noch 370 von insgesamt 1.400 Beschäftigten im Werk des Zigarettenherstellers British American Tobacco (BAT) in Bayreuth arbeiten werden. Inzwischen habe sich die Zahl "auf 400 bis 500" erhöht, so Ralf Wittenberg. Die eine Hälfte arbeitet in der Produktion, die andere in der Entwicklung.
Neues Logistikzentrum
Die Veränderung ist darauf zurückzuführen, dass in Bayreuth ein neues Logistikzentrum für Zigaretten entsteht. Die Waren werden dorth gelagert und nach ganz Europa verteilt. "Wir freuen uns, dass unser Werk in Bayreuth den Zuschlag bekommen hat und somit leerstehende Gebäudeflächen genutzt werden können", so BAT-Pressesprecherin Karin Schlömer.
Feinschnitt-Tabak und E-Zigaretten
BAT baut die Produktion von Feinschnitt-Tabak in Bayreuth außerdem minimal aus. Mit diesem Tabak können Raucher selbst Zigaretten drehen. Auch das Produktentwicklungszentrum und das "Regional Engineering" bleiben in Bayreuth bestehen. Dort werden zum Beispiel Füllungen für E-Zigaretten entwickelt.
Liquids und E-Zigaretten werden ausgebaut
Wann der Stellenabbau abgeschlossen ist, ist derzeit nicht bekannt. "Es handelt sich dabei um einen laufenden Prozess", so Schlömer weiter. Derzeit werde der Sozialplan umgesetzt. Im Mittelpunkt würden Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen stehen, sodass die Betroffenen schnell in neue Jobs vermittelt werden könnten, so Schlömer. Der Zigarettenhersteller BAT setzt derzeit weltweit stark auf E-Zigaretten und die Herstellung der flüssigen Füllungen.
"In Deutschland gibt es etwa 15 Millionen Raucher. Viele wissen, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist – tun es aber trotzdem. 1,8 Millionen benutzen bereits E-Zigaretten und diese Zahl wird weiter steigen. Der Wunsch nach risikoreduzierten Alternativen ist da." Ralf Wittenberg, Unternehmenssprecher BAT
Einer Studie der britischen Gesundheitsbehörde zufolge seien E-Zigaretten 95 Prozent weniger schädlich als normale Tabak-Zigaretten, so Wittenberg weiter. Doch die Hälfte der Deutschen würde denken, dass E-Zigaretten genauso schädlich seien wie die klassischen. Die Tabak- und Nikotinindustrie befinde sich gerade in einem starken Wandel. In ein paar Jahren werde es sicher immer noch Zigaretten geben – aber die Auswahl an Nikotinprodukten werde deutlich größer sein, so Wittenberg abschließend.