Im Dezember hatte die Bundesbank für dieses Jahr noch ein Wachstum von 2,5 Prozent erwartet. Davon war nach dem Boom von 2017 auszugehen. Inzwischen sind für die Ökonomen einige politische Risikofaktoren dazu gekommen, die sich schwer einschätzen lassen. Die Experten rechnen deshalb nur noch mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 2,0 Prozent.
Weniger Aufträge für die Industrie
Im ersten Quartal hatte es bereits eine Wachstumsdelle gegeben. Die Industrie bekam weniger Aufträge, die Produktion wurde zum Teil gedrosselt. Die Bauwirtschaft ist so stark ausgelastet, dass eine Steigerung kaum noch möglich erscheint. Der Mangel an Fachkräften dämpft das Beschäftigungswachstum auch in anderen Branchen.
Prognose: 1,9 Prozent Wachstum für 2019
Bundesbankpräsident Jens Weidmann erwartet, dass wegen der Handelskonflikte die Exporte und die Investitionen der Unternehmen weiter an Tempo verlieren. Von neuen Zollschranken wäre die global vernetzte deutsche Wirtschaft besonders betroffen. Dank höherer Löhne bleibt der private Konsum stärkster Wachstumstreiber. Verbraucher müssen sich aber laut Bundesbank auf höhere Preise einstellen. Insgesamt sieht sie die Wirtschaftsleistung weiter auf hohem Niveau. 2019 soll das Wachstum immer noch 1,9 Prozent betragen.