Nach einem Krisenjahr bei der Deutschen Börse wollen einige Aktionäre mit dem Management abrechnen. Manche von ihnen planen, Aufsichtsratschef Joachim Faber die Entlastung zu verweigern.
Faber hatte mit dem inzwischen abgelösten Vorstandschef Carsten Kengeter dessen umstrittenes Aktienpaket ausgehandelt, das als Belohnung für eine mögliche Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) gedacht war.
Vorwurf des Insider-Handels
Doch dazu kam es nicht, und Kengeter kassierte trotzdem viele Millionen, am Ende auch noch als Abfindung. Die Finanzaufsicht BaFin und die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelten wegen mutmaßlichem Insider-Handel gegen Kengeter und auch gegen die Deutsche Börse.
Der Vorwurf lautet, dass der Vorstand sein exklusives Wissen um die Fusionsverhandlungen mit London zum Kauf eigener Aktien nutzt. Deutsche Börse und Kengeter bestreiten das, die Affäre ist noch nicht aufgeklärt. Unterdessen fand unter dem neuen Vorstandschef Theodor Weimer, der von der HypoVereinsbank kam, ein Umbau von Vorstand und Management statt. Der Aufsichtsrat soll jedoch lediglich erweitert werden.