Bildrechte: BR/Margit Ringer

Grammer Eingang Konzernzentrale

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Grammer AG erneut mit Rekordumsatz

Die Grammer AG hat 2017 zum siebten Mal in Folge einen Rekordumsatz erzielt - und das trotz des Machtkampfes zwischen Konzernspitze und dem Großaktionär Hastor.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Auch wenn das Jahr 2017 für die Grammer AG turbulent verlief, konnte der Umsatz um 5,4 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro gesteigert werden, wie ein Unternehmenssprecher im Vorfeld der offiziellen Bilanz-Pressekonferenz mitteilte. 2016 lag der Umsatz bei 1,69 Milliarden Euro. Auch der operative Gewinn wuchs an: um 17,8 Prozent im Vergleich zu 2016 auf 80,2 Millionen Euro. 

Machtstreit kostet Aufträge

Vor allem Lastwagen-Sitze werden zunehmend nachgefragt sowie Konsolen für Autos. Dennoch hat der Streit um die Macht im Konzern Geld und Aufträge gekostet. Von zehn Millionen Euro Sonderkosten ist die Rede. Zudem fiel im Oktober ein Großauftrag weg. Die Dividende für die Aktionäre soll dennoch nahezu unverändert bei 1,25 Euro pro Aktie liegen. 

"Wichtig ist für uns, dass die Sonderbelastungen aus dem letzten Geschäftsjahr nicht zu Lasten der Aktionäre gehen." Hartmut Müller, Grammer-Vorstandsvorsitzender

Höhere Umsatzprognose für 2018

Für das laufende Jahr erwartet man bei Grammer erneut einen höheren Umsatz. Derzeit liegt die Prognose bei 1,85 Milliarden Euro. Auch die operative Profitabilität soll besser ausfallen. Größter Aktionär von Grammer ist inzwischen das chinesische Unternehmen Ningbo Jifeng. Vor einem Jahr war das noch die Prevent-Gruppe rund um den bosnischen Investor Hastor. Dieser forderte einen Austausch des Vorstandes und der meisten Aufsichtsratsmitglieder, was die Hauptversammlung Ende Mai 2017 abgelehnt hat. Mit dem neuen Großaktionär Ningbo Jifeng sei eine "unfreundliche Einflussnahme beziehungsweise Kontrollübernahme zukünftig nahezu ausgeschlossen", betonte ein Unternehmenssprecher im Februar. 

Neue Konzernzentrale in Ursensollen

Unterdessen hat Grammer den Spatenstich für eine neue Konzernzentrale gesetzt. Der Hauptsitz des Konzerns soll bis Ende 2019 von Amberg ins benachbarte Ursensollen an der A6 verlegt werden. Hier will die Konzernspitze die Bereiche Forschung und Entwicklung konzentrieren. Zudem würden sich die Arbeitsbedingungen für die 700 Mitarbeiter der Zentrale verbessern, da es mehr Platz und bessere Möglichkeiten für eine Work-Life-Balance gebe, so Hartmut Müller Anfang März. 40 Millionen Euro lässt sich der Konzern die neue Zentrale mit 50.000 Quadratmetern Bürofläche kosten, sie soll Ende 2019 fertig sein. 

Grammer hat 13.000 Mitarbeiter in 19 Ländern weltweit. Produziert werden Sitze und Sitzsysteme für Autos, Lkw, Bau- und Landmaschinen. Zudem stellt Grammer Komponenten für den Fahrzeuginnenraum her - also Kopfstützen, Mittelkonsolen, Armlehnen oder Bediensysteme. Neben dem Hautpsitz in Amberg, an dem ein kleiner Teil der Arbeiter bleiben wird, hat Grammer noch Werke in Haselmühl, Immenstetten und Schafhof.