Der Beginn der Gespräche steht fest: 11.00 Uhr in einem Berliner Hotel. Das Ende ist offen. Zur Not werde bis in den Morgen verhandelt, heißt es von Seiten der Bauarbeitgeber. Einen Abschluss halten sie für möglich. Fragt man jedoch die Gewerkschaft, kommen da Zweifel auf. Sie will retten, was das Gegenüber auf westlichen Baustellen am liebsten abschaffen und im Osten erst gar nicht einführen will: einen zweiten Mindestlohn für Fachkräfte. Die Baufirmen halten ihn für überflüssig. Fachkräfte würden sowieso nach den höheren Entgeltstufen bezahlt.
Streit um Fachkräfte-Entlohnung
Die IG Bau ist da ganz anderer Meinung. Gerade in Ostdeutschland würden viele Fach- wie Hilfskräfte entlohnt - und zwar nach dem für sie gültigen Mindestlohn von 11,30 Euro. Auch der soll angehoben werden - um wieviel, ist noch strittig. Die Zeit aber drängt. Denn der Betrag, der im Tarifvertrag für den Bau steht, muss noch vom Arbeitsministerium für allgemeinverbindlich erklärt und ins Entsendegesetz geschrieben werden - und zwar bis Ende des Jahres. Der alte läuft dann aus. Ohne einen neuen würde nur noch der gesetzliche Mindestlohn von 8,84 Euro auf den Baustellen gelten.