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Bitcoin

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Mit Cyber-Währung Bitcoin offline bezahlen

Seit Wochen bricht der Bitcoin-Kurs Rekorde und das lockt auch Spekulanten an. Dabei war der die digitale Währung nicht unbedingt als Investition gedacht, sondern als Zahlungsmittel - im Netz, aber inzwischen auch offline. Von Tobias Brunner

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Die Patolli Kaffeebar in der Münchner Innenstadt: eigentlich ein ganz normales Lokal, um gemütlich einen Cappuccino zu genießen. Das Besondere: Seit kurzem kann man hier nicht nur mit Bargeld und Karte zahlen - sondern auch mit Bitcoins. Bei den Besuchern sind die Meinungen geteilt. Einige fragen sich, wie das ganze überhaupt funktioniert.

In München akzeptieren etwa 15 Geschäfte und Lokale Bitcoin

Wer irgendwo mit Bitcoin bezahlen will, sucht am besten im Internet nach entsprechenden Geschäften oder Lokalen. Viele sind es aber bisher nicht, in München nur etwa zehn bis 15. In Nürnberg oder Augsburg sind es noch deutlich weniger. Und selbst dort, wo es geht, hält sich die Nachfrage in Grenzen, erzählt Oliver Jäger, Inhaber des Patolli:

"Die Leute sehen das eher als Investment, als als wahres Zahlungsmittel. Man muss ganz fairerweise dazu sagen: Es sind ein bis zwei Leute im Monat und das ist schon die maximale Anzahl. Insofern ist es wirklich momentan eine Spielerei."

QR-Code scannen statt Münzen zählen

Dabei wäre das Bezahlen an sich eigentlich ganz einfach: Zuerst wählt Oliver Jäger Bitcoin als Zahlungsmittel auf seinem Tablet aus. Dann gibt er den Betrag in eine App ein. Dort entsteht ein sogenannter QR-Code, ein kleines Bild aus schwarzen und weißen Vierecken. Den Code scannt der Kunde mit seiner Smartphone-App ein - und gibt schließlich die Zahlung frei.

Jede Transaktion kostet Gebühren

Das große Problem: Jede Transaktion kostet - und seit knapp zwei Wochen steigen die Gebühren immer weiter. Statt wie anfangs zehn Cent pro Bezahlvorgang sind es inzwischen bis zu 15 Euro, sagt BR-Netzexperte Florian Regensburger.

"Man sieht, dass die Transaktionsgebühren für Bitcoin-Zahlungen mehr oder weniger proportional mit dem Bitcoin-Kurs selbst ansteigen, was natürlich dazu führt, dass zum Beispiel das Bezahlen eines Cappuccino im Café eher unattraktiv wird, wenn ich da noch 15 Euro Gebühren drauf legen muss.“

Barbesitzer Jäger hofft deshalb, dass die Gebühren wieder sinken. Aktuell werde viel berichtet über Bitcoins, immer mehr Menschen würden sich dafür interessieren, sagt er. Und fügt an: "Ich geh mal davon aus, dass es in ein paar Jahren doch mehr Akzeptanz als Zahlungsmittel findet."

Bis dahin bleibt es aber wohl erst einmal bei Bargeld und EC-Karte.