Jedes Jahr verlieren wir ein bis zwei Prozent der weltweiten Mangrovenwaldfläche. Das ist wesentlich mehr, als wir an tropischen Regenwäldern verlieren. Das Problem: Dieser Verlust findet versteckt statt, viele Menschen wissen nicht einmal, dass es Mangroven wälder überhaupt gibt. Ökologisch haben sie aber dieselbe Bedeutung wie Regenwälder an Land.
Fischkatze als Maskottchen
Forscher aus Indien wollen nun die Fischkatze, die in den Mangrovenwäldern Süd- und Südostasiens lebt, als Maskottchen für ihren Lebensraum aufbauen. Quasi wie der Eisbär für die Arktis oder der Orang-Utan für den Dschungel.
Fischkatzen sind etwa luchsgroß, gemustert und nachtaktiv. Ihre Hauptnahrungsquelle: Fische.
"Wir haben auch herausgefunden, dass viele Mangrovenbäume auf der Meerseite der Wälder sterben. Die Fischkatzen ziehen sich deshalb Richtung Land zurück, aber da sind die Aquakulturteiche und so weiter. Die Katzen werden quasi eingezwängt und haben kein vernünftiges Revier mehr. Auch Wasserverschmutzung ist ein Problem, weil die Fische dadurch weniger werden." Girithar Malla vom Wildlife Insitute India
Der Fischkatze geht es offenbar immer genauso gut, oder eher genauso schlecht, wie es ihrem Lebensraum, dem Mangrovenwald geht. Deshalb will Malla sie zu einer einer Botschafterin der Mangrovenwälder machen.
Patenschaften für die Katze
Anstatt die Menschen vor Ort also zu schelten, dass sie für ihre Fisch- und Krabbenteiche wertvolle Mangroven zerstören, erzählen die Forscher ihnen jetzt vom Schicksal der Fischkatze. Und das scheint tatsächlich zu funktionieren, Kinder übernehmen zum Beispiel Patenschaften für die Katze.
"Wo es Mangroven gibt, gibt es auch Fischkatzen, und wenn es Fischkatzen gibts, gibt’s auch Mangroven. Sie helfen sich gegenseitig." Girithar Malla vom Wildlife Insitute India