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Röntgenlaser der Superlative in Hamburg nimmt Regelbetrieb auf

Röntgenlaser der Superlative in Hamburg nimmt Regelbetrieb auf

In Hamburg nimmt heute eine beeindruckende Wissenschaftsmaschine ihren Regelbetrieb auf: Der Röntgenlaser European XFEL ermöglicht neue Einblicke in die Welt der Moleküle und Atome.

Der Röntgenlaser European XFEL ist eine europäische Großforschungsanlage: 11 Länder haben daran mitgebaut und geplant. Die Kosten lagen bisher bei 1,22 Mrd. Euro.

Blitze tief unter der Erde

Das Herz des neuen Röntgenlasers liegt in einem unterirdischen Tunnel, der vom Hamburger Forschungszentrum DESY bis über die Stadtgrenze hinaus nach Schleswig-Holstein führt. Der Tunnel, um die 3,5 Km lang, ist hell erleuchtet. In ihm laufen zwei wadendicke Metallröhren, in denen extrem starke Röntgenstrahlen ausgesendet werden.

Ungeahnte Einblicke im "Mollekülkino"

27.000 Röntgen-Blitze pro Sekunde erzeugt das Gerät. Dadurch erhoffen sich die Wissenschaftler nie gekannte Einblicke in die Welt der Moleküle, vor allem auch von Molekülen aus der Welt des Lebendigen. Die können sie unter dem Licht des XFEL quasi bei der Arbeit beobachten und extrem feine Strukturen erkennen. Zum Beispiel, was in einem einzigen Molekül passiert, wenn es sich in einer chemische Reaktion verändert. „Molekülkino“ nennen die Wissenschaftler das, was sie mit dem Röntgenlaser veranstalten wollen.

Internationales Großprojekt

Rund 300 Menschen arbeiten vor Ort in Hamburg am European XFEL. Langfristig wollen die Forscher die Technik noch weiter verfeinern. Die Hoffnung: Mit dem XFEL kann man vielleicht irgendwann erklären, warum sich zum Beispiel Eiweißmoleküle bei bestimmten Krankheiten wie etwa Alzheimer oder Creutzfeld-Jakob falsch verhalten.