Schattenriss einer Frau vor grauem Himmel und ein Baum mit nackten Ästen
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Stimmungstief im Herbst: Winterblues oder Depressionen?

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Was ist eine Winterdepression und was hilft dagegen?

Was ist eine Winterdepression und was hilft dagegen?

Alle Jahre wieder - je kürzer die Tage, desto dunkler wird die Stimmung. Kommt das Stimmungstief saisonal regelmäßig, handelt es sich vermutlich um eine Winterdepression. Die ist keine Ausrede für schlechte Laune, sondern eine anerkannte Erkrankung.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau am .

Viele Deutsche leiden in der dunklen Jahreszeit an einem Stimmungstief. Wenn dieses Stimmungstief in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Jahren auftritt, spricht man von SAD (Seasonal Affective Disorder), auch bekannt als Winterdepression. Umgangssprachlich wird sie auch als Winterblues, Herbstblues oder Novemberblues bezeichnet.

Symptome: Woher weiß man, ob man Winterdepressionen hat?

Typische Anzeichen einer Winterdepression sind ein stark erhöhtes Schlafbedürfnis, vor allem am Morgen, sowie Antriebslosigkeit und eine generell gedrückte Stimmung. Rund zwei Drittel der Betroffenen leiden zusätzlich unter Appetitzunahme bis hin zu Heißhungerattacken, insbesondere auf Süßigkeiten, die kurzfristig die Stimmung heben können. In einigen Fällen sinkt die berufliche Leistungsfähigkeit und die Libido.

Die Symptome reichen von leichten Stimmungsschwankungen bis hin zu deutlich depressiven Verstimmungen. Wenn solche Symptome auftreten, ist es wichtig, andere Ursachen wie beruflichen oder familiären Stress auszuschließen. Halten die Beschwerden länger als zwei Wochen an, könnte eine Depression vorliegen.

Ursachen: Lichtmangel und seine Folgen

Der Hauptgrund für die SAD und die damit verbundenen Stimmungstiefs ist primär Lichtmangel. Licht ist der wichtigste Taktgeber für unseren Körper und unsere Stimmung. Die Netzhaut im Auge empfängt Lichtsignale und steuert biochemische Prozesse im Gehirn. Bei Dunkelheit produziert das Gehirn vermehrt Melatonin, ein Hormon, das müde macht und die Stimmung drückt. Tagsüber, bei ausreichendem Licht, wird dagegen Serotonin produziert, das als "Glückshormon" die Stimmung hebt und den Körper aktiviert.

Tipps gegen den Winterblues: Licht, Luft und Bewegung

Um den Winterblues zu bekämpfen, sollte man täglich ein bis zwei Stunden im Freien verbringen. Auch bei bewölktem Wetter ist genug Tageslicht vorhanden, um den Körper zu aktivieren. Wer im Büro arbeitet, sollte Pausen an der frischen Luft nutzen, da Licht und Bewegung gemeinsam den Kreislauf und das Wohlbefinden verbessern.

Lichttherapie bei Lichtmangel

Falls der Aufenthalt im Freien nicht ausreicht, können spezielle Tageslichtlampen helfen. Diese Lampen simulieren helles Tageslicht, das dem Körper signalisiert, weniger Melatonin zu produzieren. Normale Zimmerlampen sind dafür nicht geeignet, da sie eine zu geringe Lichtstärke haben. Tageslichtlampen können bei SAD eine wertvolle Unterstützung sein.

Unterschied zu nicht-saisonalen Depressionen

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer saisonalen Depression und einer ganzjährigen Depression. Lichttherapie hilft bei nicht-saisonalen Depressionen nicht. Menschen, die das ganze Jahr unter Schlafstörungen, Müdigkeit oder Schmerzen leiden, sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Im Video: Tipps gegen den Herbstblues

Bäume ragen aus dem dichten Nebel
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Tipps gegen den Herbstblues

Behandlung von Depressionen

Depressionen lassen sich in vielen Fällen gut behandeln. Eine individuelle Therapie, die Gespräche und Reflexion umfasst, hilft den meisten Betroffenen. In schweren Fällen können auch Antidepressiva eingesetzt werden. Laut der aktuellen ärztlichen Leitlinien sollen Antidepressiva aber nur bei schweren Depressionen eingesetzt werden. Bei leichten und mittelschweren Depressionen sind sie wenig oder kaum wirksam. Hier helfen Psychotherapie und Veränderungen in der Lebensführung, wie ein ausgeglichener Tag-Nacht-Rhytmus oder Sport. Mehr Tipps findet ihr hier.

Im Video: Die totgeschwiegene Volkskrankheit: Depression und Burnout

Frau sitzt zusammengekauert auf dem Boden
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Depressionen gehören zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen.

Dieser Artikel ist erstmals am 20.10.2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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