Ernährung Brot richtig lagern und Rezepte mit altem Brot
Bei den meisten Deutschen kommt täglich Brot auf den Tisch. Doch leider landet auch viel altes Brot im Müll. Das muss nicht sein. Ernährungsexpertin Jutta Löbert hat kreative Rezeptideen, wie Sie altbackenes Brot weiterverwenden können und gibt Tipps, wie Brot möglichst lange frisch bleibt.
Haltbarkeit von Brot
Die Haltbarkeit von Brotsorten ist sehr unterschiedlich. Länger haltbar ist grundsätzlich:
- Brot mit einem hohen Roggenanteil
- Brot mit einem hohen Gehalt an Vollkorn oder Schrot
- Sauerteigbrot
- tagesfrisches Brot vom Bäcker; Aufbackware vom Discounter altert schneller
Haltbarkeit klassischer Brotsorten:
- Weizenbrot: bis zu 2 Tage
- Weizenmischbrot: 2 bis 4 Tage
- Roggenmischbrot: bis zu 3 Tage
- Roggenbrot: 4 bis 6 Tage
- Schrot- und Vollkornbrot: 7 bis 9 Tage
Tipps zur Lagerung von Brot
- Bei Raumtemperatur lagern
- Nicht geeignet ist die Lagerung im Kühlschrank, da das Brot dort Feuchtigkeit und Geschmack verliert.
- Einfrieren ist unproblematisch. Gefrorenes Brot ist bis zu 6 Monate haltbar.
- Brot nicht in der Papiertüte vom Bäcker aufbewahren, denn diese entzieht dem Teig schneller die Feuchtigkeit.
- Brotbehälter aus Ton- oder Steingut sind für die Brotlagerung optimal. Die offenen Poren des Gefäßes nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf. Dadurch bleibt das Brot frisch und es bildet sich kein Schimmel.
- Brotkästen, die nicht luftdicht abschließen und Luftzirkulation zulassen, sind ebenfalls gut geeignet.
- Alternative: Brot in ein Geschirrtuch einschlagen. Das Tuch reguliert die Luftfeuchtigkeit und beugt dem Austrocknen des Brotes vor.
- Brot immer mit der Schnittkante nach unten lagern, um zu verhindern, dass die Krume nach dem Anschneiden austrocknet.
Reinigung von Brotbehältern
Entfernen Sie regelmäßig alte Brotkrumen, da diese der Nährboden für Bakterien und Keime sein können. Wischen Sie zudem das Behältnis einmal wöchentlich mit Essig aus, um Schimmelsporen abzutöten.
Hart gewordenes Brot auffrischen
- Brot über heißem Wasserdampf bei sehr kleiner Stufe 10 bis 15 Minuten "schwitzen" lassen
- Das Wasser dabei langsam erhitzen, bis es dampft
- Das Brot darf nicht mit dem Wasser in Berührung kommen.
- Brot im Anschluss kurz auslüften
- Weich gewordenes Weißbrot kann kurz im Backrohr aufgebacken werden.
Brotreste-Verwertung
Alt gewordenes Brot wegzuwerfen ist zu schade, denn Sie können es noch vielseitig in der Küche einsetzen, z. B. für:
- Semmelbrösel
- Croûtons
- Semmelknödel
- Süße Aufläufe mit Brotresten (z. B. Kirschmichel, Arme Ritter, süßer Brotauflauf)
- Brotsalat
- Brotsuppe
Süße Brotbällchen
Zutaten (für 16 bis 20 Brotbällchen):
- 300 g altes Brot oder Semmeln (entspricht etwa 4 Semmeln oder ½ Brot)
- 400 ml Milch
- 50 g gehackte Trockenfrüchte (z. B. Pflaumen, Aprikosen oder Sauerkirschen)
- 50 g gehackte Nüsse oder Kerne (z. B. Mandeln, Sonnenblumenkerne oder Walnüsse)
- 1-2 TL Gewürze (z. B. Kakaopulver, Zimt oder Lebkuchengewürz)
- optional 2-3 EL Zucker
Zubereitung:
Brotreste in Milch einweichen. Anschließend mit den restlichen Zutaten zu einem gut formbaren Teig verkneten und mit den Händen zu Bällchen formen.
Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 20-25 Minuten kross backen.
Dazu passt: Vanillesoße - kalt serviert als Dip oder warm als Dessert.
Knuspermüsli mit Vollkornbrot (dänisch: Ymerdrys)
Zutaten:
- 500 g altbackenes Roggenbrot (oder ein anderes Vollkornbrot)
- 80-100 g brauner Zucker
- 1 Prise Salz
- optional zusätzliche Gewürze (z. B. Zimt oder Vanille)
Zubereitung:
Brot in grobe Würfel schneiden, zusammen mit den anderen Zutaten in einer Küchenmaschine gründlich zerkleinern und alles gut miteinander vermischen. Krümel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen.
Im vorgeheizten Backofen bei 190 °C (Ober- und Unterhitze) bzw. 170 °C (Umluft) 10 bis 15 Minuten backen, dabei gelegentlich die Krümel mit einem Löffel wenden.
Tipp: In den letzten Minuten der Backzeit die Krümel im Auge behalten, damit sie nicht zu dunkel werden oder verbrennen.
Brotchips
Zutaten:
- 5 Brotscheiben vom Vortrag (ca. 2-3 mm dick, je dünner, desto knuspriger)
- 2 EL Pflanzenöl
- 2 TL Gewürze (z. B. Knoblauch, gehackter Rosmarin)
- 1 TL Essig oder Zitronensaft
- ¼ TL Salz
Zubereitung:
Gewürze und Kräuter sehr fein schneiden und mit allen Zutaten (außer dem Brot) vermengen.
Die entstandene Marinade beidseitig auf die Brotscheiben pinseln.
Die Scheiben so auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, dass sie sich möglichst wenig überlappen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) oder 160 °C (Umluft) in 10 bis 15 Minuten knusprig backen, bis sich goldbraune Ränder zeigen. Zwischendurch alle Scheiben einmal wenden.
Die Brotchips sind fertig, wenn sie schön knusprig sind.
Tipp: Für eine lange Haltbarkeit ist es wichtig, dass die Scheiben komplett durchgetrocknet sind und sich brechen lassen. Je nach Dicke der Scheiben kann das auch eine etwas längere Backzeit in Anspruch nehmen.
Guten Appetit wünschen Jutta Löbert und "Wir in Bayern"!