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Protest gegen geplante Hochwasserschutzmauer

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Mehr als 200 Bürger protestieren an Innpromenade gegen Flutmauer

Gut 200 Passauer haben gestern Abend ein Zeichen für den Erhalt der Innpromenade gesetzt. Sie wollen den Bau einer Hochwasserschutzmauer an der beliebten Flaniermeile verhindern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Zu der Aktion gegen eine geplante Flutmauer am Inn hatten das "Forum Passau" und die Bürgerinitiative "Rettet die Innpromenade" eingeladen. Die Protestierenden spannten Bänder und Seile durch die Promenade und stellten Meterstäbe auf, um Bürgern Länge und Höhe der geplanten Schutzmauer zu verdeutlichen. 

"Die beste Lösung ist, diese wunderbare Innpromenade so zu erhalten, wie sie sie ist", sagt Werner Kraus, Sprecher der BI. Friedrich Brunner vom "Forum Passau" kritisierte den an dieser Stelle geplanten Hochwasserschutz als reine Geldverschwendung.

"Das Stadtviertel bekommt den Hochwasserschutz, das diesen am wenigsten braucht. Mit den 15 Millionen, die die Mauer kostet, wird auch noch das Herz von Passau kaputt gemacht." Friedrich Brunner

Offener Brief an alle Stadträte

Zahlreiche Bürger unterschrieben bei der Versammlung einen offenen Brief an Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) und den Stadtrat. Noch im Sommer soll der Stadtrat über den Planungsentwurf beraten, der Mitte Mai im Plenum erstmals vorgestellt worden war. Er sieht eine Anlage vor, die von der Einmündung zur Heiliggeistgasse bis zur Innbrücke reicht und rund 15 Gebäude an der Gottfried-Schäffer-Straße vor Hochwasser schützen soll. Gegner befürchten eine Verschandelung des Stadtbildes und eine Zerstörung der Innpromenade mit ihrer uralten Kastanienallee. Die Stadt Passau will die Pläne bei einer Bürgerversammlung am 19. Juni genauer vorstellen. 

Jahrhunderthochwasser vor fünf Jahren

Das Thema Hochwasserschutz ist seit Monaten das Aufregerthema in der Dreiflüssestadt, die vor fünf Jahren die zweitgrößte Hochwasserkatastrophe in der Stadtgeschichte erlebt hatte und Schäden in Höhe von 230 Millionen Euro hinnehmen musste. OB Jürgen Dupper ist für baulich-technischen, größtenteils vom Staat finanzierten, Hochwasserschutz: "Bei allen Versuchen, Naturschutz und Stadtbild mit dem Hochwasserschutz unter einen Hut zu bringen, darf man keine Möglichkeit ausschlagen, den baulich-technischen Hochwasserschutz zu bekommen."