Heimisch ist die Afrikanische Schweinepest eigentlich südlich der Sahara. Der Klassischen Schweinepest ähnelt sie in Symptomen und Verlauf, auch wenn der Erreger ein anderer ist.
Leicht übertragbar
Eingeschleppt werden kann die Viruserkrankung durch kontaminierte Schlachtabfälle und Lebensmittel, die illegal verbracht werden - aber auch durch mangelnde Hygiene beim Umgang mit Lebensmitteln. Zum Beispiel durch Reisende, die, aus Osteuropa kommend, infizierte Salami-Semmeln bei uns auf Rastplätzen wegwerfen, wo sie dann nachts von Wildschweinen gefunden und gefressen werden. Auch mangelhaft gereinigte Tiertransporter können das Virus übertragen. Während der Erreger für Menschen harmlos ist, führt er bei Schweinen in fast allen Fällen zum Tod.
Milliardenverluste befürchtet
Für den Fall eines Ausbruchs der Seuche schätzt der Deutsche Bauernverband die Schäden auf zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr. Rechne man die Kosten für Seuchenbekämpfung und die gesamte Ernährungsbranche dazu, lande man schnell in "zweistelliger Milliardenhöhe", so Generalsekretär Bernhard Krüsken.
Mehr Wildschweine schießen
Um eine Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern, fordert der Bayerische Bauernverband, die heimischen Wildschwein-Bestände zu reduzieren. Die Staatsregierung hat hierzu ein "Anreizprogramm" beschlossen, das den Abschuss mit 20 Euro pro Tier vergütet. Bis Ende 2018 stehen hierfür 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Nicht mit allen Mitteln
Während der Bayerische Bauernverband schon den Einsatz von Nachtzielgeräten und sogenannten "Saufängen" forderte, ist man beim Bayerischen Jagdverband zurückhaltender. Das nacheinander erfolgende Abschießen von Schweinen in einer Falle bedeute für die Tiere Stress und Panik. Und Nachtzielgeräte dürften nur dann verwendet werden, wenn der Jäger eine ausdrückliche Genehmigung des zuständigen Landratsamtes habe.
Aufklärung, Hygiene, Kontrollen
Die Reduzierung der Wildschweinpopulation ist jedoch nur ein Ansatz. Mindestens ebenso wichtig ist aus Sicht der Staatsregierung ein koordiniertes Vorgehen von Behörden und Verbänden, besonders im Grenzgebiet zu Tschechien: Mehrsprachige Aufklärungskampagnen, gezielte Kontrollen der Veterinärbehörden und vor allem Hygienemaßnahmen, um eine Einschleppung der Seuche zu verhindern.