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Altersarmut

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Altersarmut trotz lebenslanger Arbeit: "Das ist erniedrigend"

Altersarmut trotz lebenslanger Arbeit: "Das ist erniedrigend"

Wer in Rente geht, hätte eigentlich Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Aber vielen alten Menschen fehlt wegen zu wenig Rente das Geld dafür. Das hat der Sozialverband VdK heute kritisiert. Besuch bei einer betroffenen Rentnerin in Straubing.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Sofie Bücherl auf dem Weg zum Supermarkt. Ihr 16 Jahre alter Peugeot ist Luxus für die Straubinger Rentnerin, denn meistens reicht das Geld gerade so zum Leben. Die 70-Jährige ist von Altersarmut betroffen, nach Abzug von Miete und aller Nebenkosten bleiben ihr jeden Monat gerade mal 300 Euro übrig.

"Sechs Jahre bin ich jetzt in Rente, aber dass es finanziell so schwierig wird, hätte ich nicht geglaubt. Ich hab mir eigentlich gedacht, dass ich so viel bekomme, dass ich nicht zum Beispiel eine Grundsicherung brauche. Das ist für mich schon eine Erniedrigung." Sofie Bücherl

"Lebenslang geschuftet"

Weil das Geld so knapp ist, springt der Staat mit der Grundsicherung ein. Insgesamt rund 840 Euro bekommt sie monatlich, 790 davon macht ihre Rente aus. Damit gilt Sofie Bücherl als arm, laut offizieller Statistik liegt die Grenze dafür bei 969 Euro. Und das, obwohl sie ihr ganzes Leben lang gearbeitet hat. Zum Beispiel in einer Metzgerei, in einem Lederfachgeschäft und zuletzt 16 Jahre lang bei der Post.

"Das tut schon schon sehr weh, wenn du das ganze Leben lang schuftest, zwei Kinder alleine aufziehst. Ich würde mir ja gerne etwas dazu verdienen, aber mit meinem Gesundheitszustand geht das einfach nicht mehr." Sofie Bücherl

Die Arthrose setzt ihren Gelenken zu. Und über die Jahre hat Bücherl nicht genügend in die Rentenkasse einzahlen können. 

Tochter muss finanziell aushelfen

Nach zwei Scheidungen ist die Rentnerin auf sich allein gestellt. Für sie heißt das: sparen, wo es nur geht. Beim Einkaufen achtet sie auf Angebote und kauft billige Artikel auf Vorrat. Auch Medikamente oder Salben kauft sie immer in derjenigen Apotheke, wo sie gerade am günstigsten sind.

Wenn es ganz eng wird, bekommt Sofie Bücherl manchmal finanzielle Hilfe von ihrer Tochter. Etwa bei größeren Anschaffungen wie einer Kaffeemaschine. Und zu Weihnachten gibt es dann auch mal was Besonderes: in diesem Jahr einen neuen Kopfhörer.