Die gesetzlichen Vorgaben sind strikt: Nur drei Stunden lang und höchstens bis 14.00 Uhr dürften die Geschäfte an diesem Heiligen Abend öffnen. Viele Supermärkte im Freistaat nutzen aber nicht mal das. Bayernweit bleiben fast alle Läden zu, heißt es beim Handelsverband Bayern.
Nur Lebensmittelverkauf erlaubt
Dafür gibt es mehrere Gründe, vor allem organisatorische. Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern erläutert, dass an diesem Sonntag nicht nur die Verkaufszeit stark limitiert ist. Auch dürften ausschließlich Lebensmittel verkauft werden; alle anderen Waren wie Drogerie- und Kosmetikartikel müssten entweder weggeräumt oder abgedeckt werden.
Das wäre ein enormer Aufwand, sagt Ohlmann. Hinzu kommt: An einem Sonntag wird ja normalerweise keine frische Ware geliefert. Diese hätte man also für die wenigen verkaufsoffenen Stunden an Heiligabend eigens und vermutlich teurer organisieren müssen, was laut Ohlmann "die großen Unternehmen alle wissen". Und deswegen "haben sie auch gesagt: in dem Fall machen wir es nicht."
Einkaufen? Heute und morgen!
So wollen alle großen Anbieter wie Aldi, Lidl und Rewe ihre Läden an Heilig Abend geschlossen halten – und begründen das auch mit der Rücksicht auf ihre Mitarbeiter. Dem ist nahezu die ganze Branche gefolgt. Nur vereinzelt haben Lebensmittelgeschäfte und Bäckereien geöffnet. Da heißt es also: Vorher einkaufen! Und das könnte vor allem für Männer ein Problem sein, meint Ohlmann ein wenig schmunzelnd.
"Es gibt sehr viele Männer, die an Heilig Abend schweißgebadet aufwachen und feststellen, dass sie für die Frau oder noch schlimmer für die Schwiegermutter kein Geschenk haben." Bernd Ohlmann, Handelsverband Bayern
Diese Last-Minute-Shopper müssen diesmal wohl die Pralinen an Tankstellen besorgen- oder in Supermärkten an Bahnhöfen, die diesmal aber auch nur bis 17.00 Uhr offen haben dürfen.