Spritze und Corona-Impfstoff (Symbolbild)
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Anklage erhoben: Theologe impft über 300 Menschen gegen Covid-19

Anklage erhoben: Theologe impft über 300 Menschen gegen Covid-19

Ein Theologe soll sich als Arzt ausgegeben und in zwei verschiedenen Impfzentren in Oberbayern Corona-Impfungen verabreicht haben. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat jetzt Anklage erhoben, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat gegen einen 50-jährigen katholischen Theologen aus dem Landkreis München Anklage erhoben. Der Mann soll sich als Arzt ausgegeben und in Impfzentren in der Stadt Rosenheim und im Landkreis Dachau Covid-19-Schutzimpfungen vorgenommen bzw. angeordnet haben.

Anklage unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung

Dem Theologen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, vorsätzliche Körperverletzung, Verstöße gegen das Heilpraktiker-Gesetz, Urkundenfälschung, gewerbsmäßiger Betrug und der Missbrauch von Titeln.

Theologe impfte im Rosenheimer Impfzentrum

Nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein hatte sich der Angeklagte mit einer gefälschten Approbationsurkunde als Arzt bei den Impfzentren in Rosenheim und Karlsfeld beworben. In Rosenheim war er nicht nur im Impfzentrum eingesetzt, sondern auch bei mobilen Impf-Einsätzen in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Rosenheim tätig. Er führte im Februar und März dieses Jahres insgesamt 306 Impfungen selbst durch und ordnete über 1.100 Schutzimpfungen an, die durch medizinische Fachkräfte durchgeführt wurden.

Theologe hat sich zu Vorwürfen noch nicht geäußert

Offenbar hat der Theologe seinen unbefugten Dienst dennoch ordentlich gemacht. Anhaltspunkte für gesundheitliche Komplikationen durch die Impfungen des "falschen" Arztes haben sich laut Staatsanwaltschaft bisher nicht ergeben.

Der Theologe hat sich bisher gegenüber der Justizbehörde und der Polizei nicht zu den gemachten Vorwürfen geäußert. In einer Befragung durch einen Sachverständigen soll er die Fälschung der Approbationsurkunde jedoch zugegeben haben. Der 50-Jährige sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

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