Viel Zustimmung habe es einerseits gegeben, andererseits aber auch hasserfüllte Reaktionen, berichtet Jürgen Schumann. Kein Wunder, denn der Rentner hatte mit seinem symbolischen Schritt bundesweite Aufmerksamkeit erregt.
Ernüchterung zum Ende der Anti-AFD-Aktion
12,6 Prozent haben die rechtspopulistische Alternative für Deutschland – kurz AfD - in den Bundestag gewählt. Fast genau drei Monate ist das jetzt her, 13 mal hat der 71-jährige Ochsenfurter jetzt gegen die AfD und ihre Wähler demonstriert. Mit dabei hatte er immer ein Plakat auf dem zu lesen ist: "Wehret den Anfängen. Ich schäme mich für 694 AfD Wähler in Ochsenfurt." Nun zieht Jürgen Schumann ernüchterte Bilanz seiner Aktion – insbesondere die Kontakte mit AFD-Anhängern waren offenbar schwierig:
"Die Leute, die hier waren, mit denen konnte man nicht diskutieren. Ich habe festgestellt, dass der Graben zum Rest der Bevölkerung unglaublich tief ist." Anti-AFD-Protestant Jürgen Schumann
Drohbriefe und Schmähanrufe erreichten Ihn nach dem gewaltigen Presseecho aus ganz Deutschland. Vieles war unter der Gürtellinie, berichtet Schumann. Auf der anderen Seite gab es auch überraschende Blumensträuße oder Einladungen nach Berlin. Und auch die kleinen positiven Alltagsbegegnungen haben immer wieder Kraft gegeben:
"Da kommt eine Frau vom Brötchenholen und umarmt mich und sagt: Vielen Dank, dass Sie das machen, ich steh voll hinter Ihnen." Anti-AFD-Protestant Jürgen Schumann
Jetzt hat Jürgen Schumann seinen Protest erst einmal beendet. Er erklärte aber weiter gegen "rechtes Gedankengut" kämpfen zu wollen:
"Der rechte Sumpf dieser Partei ist groß. Und ich möchte dem keinen Raum geben. Da graut’s mir richtig davor." Anti-AFD-Protestant Jürgen Schumann