Haizmann ist der Verteidiger des Verlobten von Maria Baumer, der für die Staatsanwaltschaft der Hauptverdächtige ist. Der Anwalt fordert weiterhin die Einstellung des Verfahrens. Es bestehe kein hinreichender Tatverdacht, der Anlass zur Erhebung einer öffentlichen Klage wegen Totschlags biete. Im Zuge der Ermittlungen gebe es eine Vielzahl an Kritikpunkten an der polizeilichen Arbeit, sagt Haizmann.
"Ein Hauptpunkt sind Haare, die am Leichenauffindeort aufgefunden worden sind, die weder der jungen Frau zuzuordnen sind, noch der Person des Beschuldigten. Hier ist nicht ansatzweise der Versuch unternommen worden, diese Haarbüschel einer bestimmten Person zuzuordnen. Das ist ein Hauptkritikpunkt." Michael Haizmann
Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob sie Anklage erhebt. Ob und wann dies sein wird, steht noch nicht fest, so ein Sprecher. Zum Fall will sich die Behörde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.
Maria Baumer verschwand 2012
Maria Baumer war 2012 unter rätselhaften Umständen verschwunden. Die damals 26-Jährige war Vorsitzende der Katholischen Landjugend (KLJB) in Bayern, mit 26.000 Mitgliedern einer der größten Jugendverbände im Freistaat. Auch deshalb hatte der Fall schnell für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt.
Im September 2013 fand man Baumers sterbliche Überreste in einem Waldstück bei Bernhardswald. Ihr Verlobter wurde damals als dringend tatverdächtig verhaftet, nach sechs Wochen mangels Beweisen jedoch wieder freigelassen. Der Fundort der Leiche liegt nur wenige Kilometer entfernt vom Reiterhof der Familie von Maria Baumers Verlobten. Dort hatte sie den Tag vor ihrem Verschwinden verbracht.