Seit Wochen wüten verheerende Waldbrände in Teilen Kanadas, die zu einer starken Feinstaubbelastung und damit Luftverschmutzung in Kanada und den USA führten. Menschen in Teilen Nordamerikas wurden aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Der Aschestaub trübte teilweise den Himmel so sehr, dass die Sonne kaum durchkam.
- Zum Artikel: "Waldbrände in Kanada: Rauchwolken erreichen Deutschland"
Mittlerweile schaffte eine große Aschewolke, die vorher bis in hohe Luftschichten aufgestiegen war, durch die vorherrschende atmosphärische Westwindzirkulation den weiten Weg über den Atlantik. Die Aschewolke sorgte am Sonntag und zu Beginn der Woche im Westen und Südwesten Europas für einen leicht getrübten Himmel.
Asche erreicht heute Abend auch Bayern
Nun erreicht, wie Simulationen zeigen, eine große Konzentration an Aschestaub von Westen her auch Bayern.
Durch den Aschestaub und die damit verbundene erhöhte Anzahl an Aerosolen können sich somit mitunter vermehrt Wolkenfelder bilden. Zudem ist - ähnlich wie bei Sahara-Staub - eine leichte Eintrübung des Himmels möglich. Der Abendhimmel über Bayern dürfte also mancherorts leicht trüb oder diesig gewesen sein. Mitunter war wohl auch ein farbintensiver Sonnenuntergang zu bewundern.
Im Laufe der Nacht und am morgigen Freitag zieht die Kaltfront von Nordwesteuropa-Tief "Nikolaus" mit schauerartigen Regenfällen und Gewittern einmal von West nach Ost über Bayern hinweg. Mit dem Ausläufer verlagert sich auch die Aschewolke ostwärts über den Freistaat hinweg nach Tschechien und Österreich, aber durch den dann oft bewölkten Himmel wird sie kaum sichtbar sein. Ein Teil des Aschestaubs wird aber mit den Regenfällen auch ausgewaschen und möglicherweise morgen auf Autos, Fensterbrettern oder Terrassen- und Balkonmöbeln sichtbar sein.
Ist der Aschestaub gesundheitsgefährdend?
Gesundheitsrisiken gehen mit dem Aschestaub nicht einher. Wir werden auch nicht solche Bilder wie aus Montreal oder New York sehen - wo eine sehr große Staubbelastung und somit eine Gefährdung für die Gesundheit besteht und bestand. Denn auf dem langen Weg von Nordamerika über den großen Teich bis nach Europa hat die Aschewolke stark an Konzentration verloren.
Zudem ist die Aschewolke nur in höheren Luftschichten der Atmosphäre unterwegs. Somit können wir die durchaus gesundheitsgefährdenden Rußpartikel auch nicht einatmen. Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Rauch bzw. die Aschepartikel zum Boden gelangen, besteht für die Bevölkerung keine Gesundheitsgefährdung, Bayern wird nicht im Smog versinken. Die aktuellen Messwerte der bayerischen Luftmessstationen können Verbraucher jederzeit über das Bayerische Landesamt für Umwelt einsehen.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!