Die Ladenöffnungszeiten in Bayern sollen liberalisiert werden: Darüber ist sich die FDP einig, allerdings nicht im Detail: Die Jungen Liberalen wollen flexible Öffnungszeiten die ganze Woche. Ein Antrag des Landesvorstands sah dagegen eine völlige Freigabe an sechs Wochentagen und eine Beibehaltung des Sonntagsschutzes vor.
Am Ende setzten sich denkbar knapp die JuLis durch: Mit 139 zu 137 Stimmen. Damit gehört dieser Punkt fest zum Wahlprogramm der Liberalen für die Landtagswahl im Herbst. Für den neuen Spitzenkandidaten Martin Hagen kein Problem:
"Ich freue mich, dass die FDP sich für eine Liberalisierung der Öffnungszeiten ausgesprochen hat." FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen
Junge Liberale setzen Antrag durch
Der FDP-Landesvorsitzende Daniel Föst zeigte sich dagegen enttäuscht. Aus seiner Sicht sollte der Schutz des Sonntags allein schon mit Blick auf das Familienleben nicht angetastet werden. Freude dagegen bei Maximilian Funke-Kaiser, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Bayern:
"Wir möchten mehr Selbstbestimmung für die Ladeninhaber, Arbeitnehmer und Kunden. Jedes Geschäft soll deshalb selbst entscheiden können, wann es öffnet und schließt. Freie Ladenöffnungszeiten ohne eine weitere Ausweitung der gesetzlichen Höchstarbeitszeiten schaffen neue Arbeitsplätze und bieten Möglichkeiten für höhere Einkommen in Bayern." Bayerns JuLi-Chef Maximilian Funke-Kaiser
Programm und Personal: Martin Hagen ist Spitzenkandidat
Die FDP will im Landtagswahlkampf auch mit einem Kita-Pflichtjahr und einem Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz bei den Wählern punkten. Mit diesen und anderen Maßnahmen eines Bildungspaketes wolle die FDP künftig für mehr Bildungsgerechtigkeit in Bayern sorgen. Neben den Inhalten ging es bei dem Parteitag an diesem Wochenende auch um das Personal: Der 36-jährige Martin Hagen wurde mit großer Mehrheit der mehr als 400 Delegierten zum Spitzenmann für die Landtagswahl im Herbst gewählt.