Zunächst sollte die neue bayerische Behörde plakativ "Landesamt für Asyl und Abschiebungen" heißen, inzwischen ist etwas zurückhaltender von "Rückführungen" die Rede. Abgelehnte Asylbewerber schneller aus dem Land zu bringen ist laut bayerischem Innenministerium das zentrale Ziel des neuen Amtes, das im Endausbau über 1.000 Mitarbeiter verfügen soll. Darin eingerechnet sind die Zentralen Ausländerbehörden in den Regierungsbezirken, 120 Stellen sollen laut Innenministerium neu geschaffen werden.
Die neue Behörde organisiert Sammelabschiebungen
Die bayerischen Beamten sollen sich künftig um Passbeschaffung, Förderung der freiwilligen Ausreise, und um Maßnahmen gegen ausländische Gefährder und Straftäter kümmern. Auch die Federführung für Sammelabschiebungen gehört laut Innenministerium zu den Aufgaben des Landesamts. Die Bearbeitung der Asylanträge selbst bleibt allerdings auch im Freistaat in der Verantwortung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.
Flüchtlingsrat: Behörde trägt nichts zur Integration bei
Der Bayerische Flüchtlingsrat kritisiert denn auch, die neue bayerische Behörde trage nichts zur Anerkennung und Aufnahme von Flüchtlingen bei. Die Linkspartei spricht von Aktionismus. Das Landesamt für Asyl und Rückführungen entsteht auf dem Gelände des bayerischen Transitzentrums Manching/Ingolstadt, wo derzeit rund 1.100 Asylbewerber untergebracht sind. Eine Demonstration von Asylsuchenden ist bereits angekündigt.