178.000 Euro hat die Diözese Regensburg im vergangenen Jahr an Misshandlungsopfer ausgezahlt. Das geht aus einem Zwischenbericht über Misshandlungen durch kirchliche Mitarbeiter vor, den das Bistum Regensburg am Freitag vorgelegt hat. Insgesamt hatten demnach 75 Personen im letzten Jahr einen Antrag auf eine solche Anerkennungszahlung gestellt, in 45 Fällen wurde Geld ausgezahlt.
Die anderen Fälle sind noch in Bearbeitung oder aus Gründen der Zuständigkeit an andere Bistümer oder kirchliche institutionen weitergeleitet worden. Achtmal bekamen Opfer die Höchstsumme von 5.000 Euro.
Generalvikar bittet um Vergebung
Die Opferberichte der ehemaligen Schüler und Anvertrauten würden gehört und verstanden, teilte Generalvikar Michael Fuchs in einer Stellungnahme mit. Er könne nichts anderes tun, als im Namen der beschuldigten Täter und des Bistums Regensburg die Bitte um Vergebung auszusprechen.
"Ich möchte mich bei allen Personen bedanken, die sich beim Bistum Regensburg 2017 mit ihren Schilderungen erlittener körperlicher Gewalt gemeldet haben, deren Opfer sie als Kinder wurden. Sie haben uns damit ein großes Vertrauen geschenkt." Michael Fuchs, Generalvikar
Ein Großteil der Körperverletzungen geht in die 60er- und 70er-Jahre zurück. Die beschuldigten Täter sind größtenteils schon gestorben oder in einem Alter und Gesundheitszustand, der es laut Bistum nicht erlaubt, die Auseinandersetzung mit den Vorwürfen zu fordern.
Kein Zusammenhang zum Domspatzen-Skandal
Die heute veröffentlichenten Anerkennungszahlungen haben nichts zu tun mit den Misshandlungsfällen bei den Regensburger Domspatzen. Im Zusammenhang mit dem Misshandlugnsskandal bei dem weltberühmten Knabenchor wurde bis heute bereits über mehr als 130 Opferanträge entschieden. Die Domspatzen-Missbrauchsopfer bekommen auch deutlich mehr Geld: zwischen 5.000 und 20.000 Euro.