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Das Kernkraftwerk Isar bei Essenbach. Hier steht auch ein Zwischenlager.

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BN hält bayerische Atom-Zwischenlager für nicht sicher

BN hält bayerische Atom-Zwischenlager für nicht sicher

Der Bund Naturschutz bemängelt die Sicherheit atomarer Zwischenlager. Die Lager in Essenbach bei Landshut, Gundremmingen und Grafenrheinfeld seien gegen einen Flugzeugabsturz oder Terroranschlag nicht geschützt. Die Regierung weist die Kritik zurück.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Die atomaren Zwischenlager in Bayern sind nicht ausreichend gegen einen Flugzeugabsturz oder einen Terroranschlag geschützt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Physikerin Oda Becker im Auftrag des Bund Naturschutz erstellt hat. Der Umweltverband fordert deshalb von der Politik ein neues Konzept für die Endlagerung von Atommüll. Die laufenden Genehmigungen für die Zwischenlager müssten aufgemacht und neue Genehmigungsverfahren gestartet werden, um die Sicherheit zu prüfen, sagte BN-Klimaschutzreferent Herbert Barthel am Vormittag in Landshut.

Zwischenlager für 100 Jahre?

Dem Gesetz nach soll es bis 2050 ein Endlager für Atommüll in Deutschland geben. Die Zwischenlager seien entsprechend darauf ausgerichtet, dass sie für 40 Jahre dicht bleiben - weil der Müll danach in ein Endlager kommen soll. "Damit rechnen Experten jedoch nicht", sagte Becker. Die Zwischenlager seien für 40 Jahre sicher, gebraucht würden sie vielleicht 100 Jahre. Auch gegen Angriffe von außen müssten die Zwischenlager geschützt werden. Einem Terroranschlag oder Flugzeugabsturz würden sie nicht standhalten. Die Bundesregierung erwecke den Eindruck, sie habe alles im Griff, das sei aber nicht so, kritisierte die Physikerin.

Naturschützer üben seit Jahren Kritik

Der Bund Naturschutz übt seit Jahren Kritik am Zwischenlager in Essenbach bei Landshut mit dem Namen Bella. So wird unter anderem moniert, dass das Lager im Bereich der Einflugschneise des Großflughafens München liegt. Ein Flugzeugabsturz könnte aus Sicht der Kernkraftgegner zu einer regionalen Katastrophe führen. Ende des vergangenen Jahres standen mehr als 40 Behälter mit verbrauchten Brennelementen im Zwischenlager. Bis zu 152 dürfen es laut Genehmigung sein.

Umweltministerium weist Kritik zurück

Bayerns Umweltministerium hat die Kritik des Bund Naturschutz an den Brennelement-Zwischenlagern im Freistaat zurückgewiesen. Es sei unredlich, mit den Ängsten der Menschen zu spielen, so ein Sprecher des Ministeriums. Die Standortzwischenlager in Bayern seien vom damaligen Bundesamt für Strahlenschutz bestandskräftig genehmigt worden. In diesen Verfahren wurden auch terroristische Angriffe sowie ein erzwungener Flugzeugabsturz bewertet, so der Sprecher. Dabei sei der ausreichende Schutz nachgewiesen worden.