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Dr. Hans-Eckhard Sommer

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Bundeskabinett hat Sommer als neuen BAMF-Chef benannt

Das Bundeskabinett hat den neuen Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg benannt: Mit der schwierigen Aufgabe wird Asylexperte Hans-Eckard Sommer betraut. Der Personalwechsel ist Teil der Reform des Bundesamts.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Hans-Eckhard Sommer hat bisher als Asylexperte im bayerischen Innenministerium gearbeitet, er leitete das Sachgebiet Ausländer- und Asylrecht. Der Personalwechsel ist Teil einer Reform des Bundesamts, die Innenminister Horst Seehofer (CSU) im Zuge der Affäre um Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Asylbescheiden angekündigt hatte. Seehofer hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die bisherige Chefin Jutta Cordt solle ihren Posten räumen – sie stand erst seit Anfang 2017 an der Spitze der Behörde.

"Gute Voraussetzungen"

Der Vorsitzende des BAMF-Personalrats, Rudolf Scheinost, hatte dem BR gesagt, dass Sommer "gute Voraussetzungen" für das Amt mitbringt, da Sommer ein enormes Fachwissen besitze – sowohl auf den Gebieten Verwaltung und Asyl. Wer die Posten des operativen Leiters sowie der Vizepräsidenten übernimmt, ist noch unbekannt.

Austausch der Führungsriege

Neben der bisherigen Chefin Jutta Cordt werden auch der Vizepräsident Ralph Tiesler sowie der Leiter des operativen Bereichs, Rudolf Knorr, das Bundesamt verlassen. Vizepräsidentin Ute Dauke ist bereits Anfang des Monats ins Bundesinnenministerium gewechselt. Dass der Leiter des operativen Bereichs, Rudolf Knorr, geht, ist brisant. Erst vor Kurzem wurde der Arbeitsvertrag von Knorr bis Ende des Jahres verlängert.

"Mann der Zahlen"

Doch dann entschied das Bundesinnenministerium, dass Knorr ab dem 30. Juni 2018 in den Ruhestand geht. Knorr gilt als der "Mann der Zahlen", heißt es aus Mitarbeiterkreisen. Er habe vorgegeben, wie viele Asylanträge in welchem Zeitraum die Mitarbeiter zu bearbeiten haben. Wiederholt hatte der Personalrat den hohen Druck, die überzogenen Zahlenvorgaben und die mangelnde Qualität in der Behörde kritisiert.