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Bundestagswahl in Oberfranken: CSU-Bastion mit neuen Gesichtern

Bei der Wahl 2013 war Oberfranken fest in den Händen der CSU. Dies will die Union mit weitgehend altbewährten Kandidaten wiederholen. Neue Gesichter gibt es bei SPD und Grünen. Die AfD tritt ohne aussichtsreichen Kandidaten an. Von Claudia Stern

Mit Hans-Peter Friedrich (Wahlkreis Hof-Wunsiedel), Hans Michelbach (Wahlkreis Coburg-Kronach) und Thomas Silberhorn (Wahlkreis Bamberg) schickt die CSU in Oberfranken zur Bundestagswahl 2017 langjährige Abgeordnete ins Rennen. Hinzu kommen Emmi Zeulner (Wahlkreis Kulmbach-Lichtenfels) und Silke Launert (Wahlkreis Bayreuth-Forchheim), die 2013 zum ersten Mal in den Bundestag gewählt wurden. Launert, die den Einzug 2013 über die Liste schaffte, tritt nun als Spitzenkandidatin der CSU Bayreuth-Forchheim an und folgt damit Hartmut Koschyk nach.

Koschyk hatte im vergangenen Jahr bekannt gegeben, nach 27 Jahren im Bundestag 2017 nicht mehr kandidieren zu wollen. Er wolle Platz machen für jüngere Abgeordnete, sagte er im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Im Oktober 2016 wurde dann die 40-jährige Juristin und Hofer Stadträtin Launert von der Delegiertenversammlung zur Spitzenkandidatin des Wahlkreises Bayreuth-Forchheim gewählt.

Aufgrund der starken Position der CSU in Oberfranken haben sämtliche Spitzenkandidaten auch bei dieser Wahl wieder gute Chancen per Direktmandat in den Bundestag einzuziehen.

Neues Gesicht: Jörg Nürnberger geht für SPD Hof-Wunsiedel ins Rennen

Prominenteste und gleichzeitig aussichtsreichste Kandidatin der SPD auf einen Sitz im Deutschen Bundestag ist Anette Kramme. Die Spitzenkandidatin des Wahlkreises Bayreuth-Forchheim ist bereits seit 1998 Mitglied des Bundestags und seit 2013 Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles. Auf der Landesliste Bayern der SPD steht sie auf Listenplatz 2 hinter Florian Pronold.

Die Hofer Abgeordnete Petra Ernstberger tritt hingegen nach 23 Jahren im Bundestag nicht mehr an. Die 61-jährige hatte ihren Rückzug bereits 2014 angekündigt, dann aber im vergangenen Frühjahr für Schlagzeilen gesorgt. Aufgrund der schlechten Umfragewerte der SPD beschloss sie ihren Rücktritt vom Rücktritt, bevor sie dann im April 2016 ihre Kandidatur endgültig zurückzog. Ihre Nachfolge tritt der Wunsiedler Jörg Nürnberger an. Ob er auf Platz 23 der Liste den Sprung in den Bundestag tatsächlich schaffen wird, ist fraglich.

Weitere Spitzenkandidaten der SPD in Oberfranken sind Andreas Schwarz, der seit 2013 als Abgeordneter für den Wahlkreis Bamberg im Bundestag sitzt und auf Platz 13 der Landesliste Bayern steht, sowie Doris Aschenbrenner (WK Coburg-Kronach) und Thomas Bauske, die als 28. und 38. allerdings wenig aussichtsreiche Listenplätze einnehmen.

33-jährige Lisa Badum als Grünen-Spitzenkandidatin in Oberfranken

Mit frischen Kandidaten warten auch die oberfränkischen Grünen bei der Bundestagswahl 2017 auf. Die 33-jährige Politikwissenschaftlerin und Forchheimer Kreisrätin Lisa Badum geht für den Wahlkreis Bamberg-Forchheim ins Rennen und ist mit Listenplatz 11 die aussichtsreichste Grünen-Politikerin aus Oberfranken. Badum folgt als oberfränkische Grünen-Spitzenkandidatin der 54-jährigen Wunsiedlerin Elisabeth Scharfenberg nach, die im Juni vergangenen Jahres überraschend ihren Rückzug aus dem Bundestag bekannt gegeben hat.

Sie hatte dem Gremium seit 2005 angehört und seitdem auch als Sprecherin ihrer Fraktion für Pflegepolitik fungiert. Sie wolle nach der Bundestagswahl 2017 "vielleicht noch einmal ganz neue Wege [...] beschreiten", sagte sie zur Begründung für ihren Rückzug. Ihre Nachfolgerin Badum will im Wahlkampf mit den Themen Energiezukunft und geschlechtergerechte Gesellschaft punkten.

FDP und AfD wollen Einzug in den Bundestag - auch in Oberfranken

Die FDP dürfte nach aktuellen Prognosen mit acht bis neun Prozent der Stimmen den Wiedereinzug in den Bundestag schaffen. Aussichtsreichster Kandidat in Oberfranken ist Thomas Hacker, der für den Wahlkreis Bayreuth-Forchheim ins Rennen geht. Mit Platz 10 auf der Landesliste Bayern schaffte er es als einziger Oberfranke zumindest in die Top 10 der bayerischen Kandidaten.

Den erstmaligen Einzug in den Bundestag strebt die AfD an. Der aussichtsreichste Kandidat in Oberfranken ist Tobias Peterka (Wahlkreis Bayreuth-Forchheim), der in eigenen Reihen umstrittene Georg Hock (Wahlkreis Kulmbach-Lichtenfels) steht auf Listenplatz 27.

Die oberfränkische Linke dürfte wohl keinen Kandidaten in den nächsten Bundestag entsenden: Sie findet hier traditionell nur wenig Zuspruch. Aussichtsreichster Kandidat ist Sebastian Sommerer aus dem Wahlkreis Bayreuth-Forchheim, der auf Platz zwölf der Landesliste Bayern steht.