Huthi-Unterstützer halten bei einer pro-palästinensischen Kundgebung ein Porträt ihres Anführers Abdulmalik al-Huthi (l.)
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Huthi-Unterstützer halten bei einer pro-palästinensischen Kundgebung ein Porträt ihres Anführers Abdulmalik al-Huthi (l.)

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Nahost-Ticker: Huthi drohen mit weiteren Angriffen auf Israel

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben mit Vergeltung für Israels Angriff auf ihre Stellungen bei Hodeidah gedroht. "Die Reaktion darauf ist unvermeidlich", erklärte der Anführer der Miliz, Abdulmalik al-Huthi, in einer Rede. Die News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Krieg in Israel und dem Gazastreifen

  • Huthi-Anführer - Angriffe auf Israel werden fortgesetzt (16.46 Uhr)
  • Mindestens sieben Tote bei israelischem Angriff in Chan Junis (16.11 Uhr)
  • Israelische Verhandlungsdelegation verzögert Abreise nach Katar (09.44 Uhr)
  • Netanjahu zu Besuch im Weißen Haus erwartet (07.25 Uhr)
  • US-Regierungsvertreter - Verhandlungen über Geisel-Abkommen in "Schlussphase" (04.35 Uhr)
  • Geisel-Familien von Netanjahu-Rede vor US-Kongress enttäuscht (03.25 Uhr)

16.46 Uhr: Huthi-Anführer - Angriffe auf Israel werden fortgesetzt

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben mit Vergeltung für Israels Angriff auf ihre Stellungen bei Hodeidah gedroht. "Die Reaktion darauf ist unvermeidlich", erklärte der Anführer der Miliz, Abdulmalik al-Huthi, in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Der Angriff auf Hodeidah werde die Huthi nicht von weiteren militärischen Einsätzen im Rahmen ihrer Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen abhalten.

Die Huthi haben sich mit der radikalen Hamas dort solidarisch erklärt. Sie haben wiederholt Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer, die sie mit Israel in Verbindung bringen, angegriffen. Am Samstag hatte die israelische Luftwaffe militärische Ziele nahe der Hafenstadt Hodeidah beschossen und damit Vergeltung geübt für einen Drohnenangriff der Huthi auf Tel Aviv einen Tag zuvor. Huthi und Hamas gehören wie die Hisbollah-Miliz im Libanon zur sogenannten Achse des Widerstandes, die vom Iran geführt wird.

16.11 Uhr: Mindestens sieben Tote bei israelischem Angriff in Chan Junis

Bei israelischen Angriffen auf Chan Junis im Süden des Gazastreifens sind nach Krankenhausangaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AP zählte die Leichen. Ein Angriff traf das Dach eines Hauses in einem Viertel im Osten der Stadt und tötete drei Menschen. In einem anderen Viertel wurden mindestens vier Mitglieder einer aus dem Norden des Gazastreifens geflohenen Familie getötet, als ihr Zelt getroffen wurde.

15.17 Uhr: 20 Patienten aus Gaza sollen nach Norwegen gebracht werden

Bis zu 20 schwer kranke Patienten aus dem Gazastreifen sollen in diesem Jahr mit nahen Angehörigen nach Norwegen gebracht werden. Die norwegische Einwanderungsbehörde UDI hat nach eigenen Angaben den Auftrag von der Regierung erhalten, für eine medizinische Evakuierung aus Gaza Einreiseerlaubnisse auszustellen. Aufgenommen werden sollten in erster Linie Minderjährige und Frauen, hieß es. Insgesamt bietet Norwegen demnach an, bis zu 100 Personen aufzunehmen. Wann die ersten Evakuierten nach Norwegen kommen, ist laut der Behörde noch unklar.

Der Bedarf an medizinischer Hilfe für Zivilisten im Gazastreifen und speziell für Kinder und Jugendliche ist riesig. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte im April eine Reihe von Ländern aufgefordert, mit medizinischen Evakuierungen zu helfen. Mehrere EU-Länder und Norwegen haben ihre Hilfe zugesagt. Am Mittwoch waren 16 schwer kranke Kinder und Teenager aus Gaza mit Familienangehörigen von Ägypten nach Madrid geflogen worden, um sie dort zu behandeln.

14.21 Uhr: Trump fordert rasches Kriegsende und Freilassung der Geiseln

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat einen Tag vor seinem für Freitag geplanten Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf ein rasches Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas gefordert. Israel müsse seine "Öffentlichkeitsarbeit" besser in den Griff bekommen, fügte Trump in einem Interview des Senders Fox hinzu. Er kritisierte diejenigen, die gegen Netanjahus Rede vor dem US-Kongress protestiert hatten. Netanjahu hält sich derzeit in den USA auf und sollte noch am Donnerstag US-Präsident Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris zu Beratungen treffen.

13.12 Uhr: Geisel-Angehörige nach Protest gegen Netanjahu in den USA freigelassen

Sechs Angehörige von Hamas-Geiseln sind nach ihrem Protest gegen den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu im US-Kongress wieder freigelassen worden. Die Familienmitglieder hatten während der Rede Netanjahus am Mittwoch Hemden mit der Aufschrift "Jetzt den Deal abschließen" getragen, bevor sie aus dem Sitzungssaal entfernt wurden. Sie seien einige Stunden später freigelassen worden, teilte das Forum Geiselfamilien mit, das Familien israelischer Geiseln im Gazastreifen vertritt.

"Benjamin Netanyahu sprach 54 Minuten lang und erwähnte nicht einmal die Notwendigkeit, den Deal abzuschließen und den Deal jetzt zu unterzeichnen", kritisierte Gil Dickmann, dessen Cousine Carmel Gat im Gazastreifen festgehalten wird. Die Festgenommenen sagten, sie seien von Kongressmitgliedern eingeladen worden, bei Netanjahus Rede dabei zu sein. Der Ministerpräsident brachte die gerettete Geisel Noa Argamani und mehrere Angehörige von Geiseln als Teil seiner offiziellen Delegation mit.

13.06 Uhr: Leichen von Geiseln wurden aus Tunnel in Chan Junis geborgen

Die jüngst aufgefundenen Leichen von fünf israelischen Geiseln wurden nach Angaben des israelischen Armeesenders aus einem Tunnel in Chan Junis im Süden des Gazastreifens geborgen. An dem Militäreinsatz seien Soldaten und Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes beteiligt gewesen. Die Armee äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem genauen Fundort der sterblichen Überreste. Es handelte sich um drei Zivilisten, darunter eine Frau, sowie um zwei Soldaten. 

Der Armeesender berichtete, in dem Tunnel selbst sei es während des Einsatzes nicht zu Kämpfen mit militanten Palästinensern gekommen. Der Ort sei nicht bewacht gewesen. Auf dem Weg zu dem Tunnel hätten sich die Soldaten dagegen mehrere Feuergefechte mit Palästinensern geliefert. Dabei seien rund 30 Kämpfer getötet worden. Die Armee teilte mit, in den vergangenen Tagen seien in Chan Junis "Dutzende Terroristen ausgeschaltet und rund 50 Terror-Einrichtungen zerstört worden". 

12.54 Uhr: Gesundheitsbehörde - Mindestens 39.175 Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Offensive Anfang Oktober mindestens 39.175 Menschen getötet worden. Mindestens 90.403 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Die Angaben sind unabhängig nicht überprüfbar.

Israel hat mit massiven Angriffen auf den überraschenden Überfall der Hamas und ihrer Verbündeten am 7. Oktober reagiert. Bei dem Überfall auf den Süden Israels wurden nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

12.30 Uhr: Hamas wirft Netanjahu Blockade eines möglichen Abkommens vor

Die Palästinenserorganisation Hamas hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu als Hindernis auf dem Weg zu einer Waffenruhe dargestellt. "Er ist derjenige, der alle Bemühungen zur Beendigung des Krieges und zum Abschluss eines Abkommens zur Freilassung der Gefangenen vereitelt hat", erklärte die militant-islamistische Gruppe. Die Hamas habe dagegen Flexibilität gezeigt. Netanjahus Beteuerung in seiner Rede vor dem US-Kongress, er habe seinen Einsatz für eine Befreiung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln verstärkt, sei eine glatte Lüge.

Die Hamas wies Netanjahus Vision für die Zukunft des Gazastreifens nach Kriegsende zurück, die eine entmilitarisierte zivile Verwaltung vorsieht. Netanjahu versuche auf seiner USA-Reise, seinen Ruf zu verbessern, nachdem der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen ihn und den israelischen Verteidigungsminister Joav Galant beantragt habe, erklärte sie. Er spiele die Zahl der getöteten Palästinenser herunter und lüge, was die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen angehe.

11.55 Uhr: Unicef-Chefin fordert Sicherheit für Helfer in Gaza

Die katastrophale Lage im Gazastreifen stellt humanitäre Helfer nach Worten von Catherine Russell vor extreme Herausforderungen. "Im Gazastreifen herrschen nicht die erforderlichen Bedingungen für eine wirksame humanitäre Hilfe", sagte die Exekutivdirektorin des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) in einer in New York veröffentlichten Stellungnahme. Die Angriffe auf die Helfer behinderten die Hilfsbemühungen zusätzlich.

Nach Angaben Russells wurden seit Kriegsbeginn mindestens 278 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Gazastreifen getötet. "Die Hilfe muss ungehindert fließen können und der Zugang muss regelmäßig und sicher sein", forderte sie. Stattdessen tröpfele die Hilfe nur und die Zivilbevölkerung werde nicht versorgt. Die Unterversorgung hat laut Russell zu einem Wettkampf um knappe Güter gesorgt, sowie zu Schmuggel und organisierten Plünderungen. Russell forderte eine sofortige Verbesserung der Sicherheitslage, einschließlich der Sicherheit für Hilfstransporte, sowie einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand.

11.43 Uhr: Putin empfängt syrischen Präsidenten Assad in Moskau

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen syrischen Kollegen Baschar al-Assad im Kreml empfangen. Die Beiden sprachen laut einem von der russischen Regierung veröffentlichten Video über die internationale Lage. Putin sagte demnach, es gebe eine "Tendenz zur Eskalation", die auch Syrien betreffe. Assad sagte, deswegen sei sein Treffen mit Putin wichtig. Das Gespräch fand nach Kremlangaben bereits am Mittwoch statt.

Russland hatte im Herbst 2015 in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen und half zusammen mit dem Iran Assads Regierung, im Kampf gegen Aufständische die Kontrolle über den größten Teil Syriens zurückzuerobern. Derzeit konzentriert Russland einen Großteil seiner militärischen Ressourcen auf seinen Invasionskrieg in der Ukraine, unterhält in Syrien aber weiter Stützpunkte.

11.38 Uhr: Iran - Netanjahu in den USA in den Armen seiner Unterstützer

Der Iran hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach seiner Rede vor dem US-Kongress scharf angegriffen und dessen freundlichen Empfang in den USA verurteilt. Nasser Kanaani, Sprecher des iranischen Außenministers, warf Netanjahu vor, täglich palästinensische Kinder zu töten. Er bezeichnete ihn als "Schlächter von Tel Aviv". Dennoch werde Netanjahu vom US-Kongress mit Applaus empfangen, schrieb Kanaani auf der Plattform X. Netanjahu liege nach neun Monaten "Völkermord" in den Armen seiner Unterstützer. 

Netanjahu war bei seiner Rede vor dem US-Kongress am Mittwoch mit viel Applaus empfangen worden, vor allem aus den Reihen der Republikaner. Er verteidigte dort das militärische Vorgehen im Gazastreifen und teilte verbal auch gegen den Iran aus. Er warf der Regierung in Teheran etwa vor, praktisch hinter all dem Terrorismus und den Unruhen im Nahen Osten zu stecken. Der eigentliche Feind des Irans seien die USA als Hüter der westlichen Zivilisation. 

09.44 Uhr: Israelische Verhandlungsdelegation verzögert Abreise nach Katar

Die israelische Abordnung, die zu Verhandlungen über eine Freilassung der Hams-Geiseln nach Katar reisen sollte, hat ihre Abreise verschoben. Man wolle erst die Beratungen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit US-Präsident Joe Biden abwarten, die den Vorschlag zur Geiselbefreiung voranbringen sollen, zitierten israelische Medien am Mittwochabend einen ranghohen israelischen Beamten. Netanjahu soll Biden am Donnerstag treffen.

07.25 Uhr: Netanjahu zu Besuch im Weißen Haus erwartet

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird am (heutigen) Donnerstag im Weißen Haus erwartet. Dabei dürfte es zu einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris kommen. Das Treffen fällt auf einen entscheidenden Moment für alle drei Politiker: Der Druck, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, nimmt nach neun Monaten mit mehr als 39.000 Toten stetig zu. Zudem befinden sich weiter die Leichen von Dutzenden israelischen Geiseln - und die Überreste von anderen, die die Gefangenschaft nicht überlebten - in der Gewalt der militant-islamistischen Hamas.

07.25 Uhr: Armee - Fünf Leichen israelischer Geiseln aus Gaza geborgen

Israelische Soldaten haben im Gazastreifen die Leichen von fünf Geiseln geborgen. Darunter befindet sich die 56-jährige Einwohnerin eines Kibbuz am Rande des abgeriegelten Küstenstreifens, wie die Armee mitteilte. Sie sei bei dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres getötet und ihre Leiche verschleppt worden. Bei den übrigen Leichen handele es sich um Soldaten, die an dem Tag im Kampf gegen die Terroristen fielen und deren Leichen ebenfalls verschleppt worden seien. Ihre Leichen seien am Mittwoch im Süden Gazas geborgen und nach Israel gebracht worden. Das israelische Militär des israelischen Armeerundfunks die Leichen von zwei Geiseln geborgen.

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.

05.59 Uhr: UN-Koordinatorin - Gaza-Waffenruhe böte Hoffnung für Israel-Libanon-Konflikt

Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon hofft, dass ein Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas auch die Lage an der israelisch-libanesischen Grenze befrieden wird. Sowohl Libanon als auch Israel konstatierten, dass sie keinen Krieg wollten, sagte Jeanine Hennis-Plasschaert dem UN-Sicherheitsrat. Hennis-Plasschaert habe die Hoffnung geäußert, dass eine Waffenruhe im Gazastreifen die unverzügliche Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah nach sich ziehe, berichtete UN-Sprecher Stephane Dujarric aus dem Treffen, das hinter verschlossenen Türen stattfand.

05.34 Uhr: Australien verhängt Sanktionen wegen Siedlergewalt im Westjordanland

Australien hat finanzielle Sanktionen und Einreiseverbote gegen sieben israelische Staatsbürger verhängt. Ebenfalls mit Finanzsanktionen belegt wurde eine im Westjordanland ansässige Jugendgruppe. Hintergrund ist eine mutmaßliche Beteiligung an Gewaltakten israelischer Siedler in dem besetzten Palästinensergebiet. Die australische Regierung wirft den Beschuldigten gewaltsame Attacken auf Palästinenser vor, darunter Prügel, sexuelle Übergriffe und Folter. Premierminister Anthony Albanese erklärte, seine Regierung habe die Sanktionen verhängt, "weil es das Richtige ist, dies zu tun". Die Siedlungen im Westjordanland behinderten eine Zweistaatenlösung und seien völkerrechtswidrig, sagte er.

04.35 Uhr: US-Regierungsvertreter - Verhandlungen über Geisel-Abkommen in "Schlussphase"

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln befinden sich nach Angaben eines US-Regierungsvertreters in der "Schlussphase". US-Präsident Joe Biden werde bei seinen Gesprächen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu am Donnerstag versuchen, einige "letzte Lücken" zu schließen, sagte der hochrangige Regierungsvertreter am Mittwoch. Wichtige Bereiche, wie etwa in Bezug auf die Geiseln, würden jedoch in der Hand der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas liegen. Die USA seien der Ansicht, dass eine Einigung erzielt werden könne.

03.25 Uhr: Geisel-Familien von Netanjahu-Rede vor US-Kongress enttäuscht

Die Rede des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu im US-Kongress hat die Familien von acht im Gazastreifen festgehaltenen amerikanischen Geiseln enttäuscht. Netanjahu habe in seiner Rede nicht garantiert, dass die Geiseln nach Hause kommen werden, erklärten sie in einer gemeinsamen Mitteilung. Netanjahu habe es versäumt, sich zu einem möglichen Abkommen zur Freilassung der Geiseln zu bekennen, das auf dem Tisch liegt und zu dessen Abschluss Netanjahu von Verteidigungs- und Geheimdienstvertretern aufgefordert wurde. Die Familien riefen Netanjahu dazu auf, den Deal unter Dach und Fach zu bringen, "bevor es zu spät ist".

01.30 Uhr: US-Politikerin Pelosi kritisiert Netanjahus Auftritt im Kongress

Die demokratische US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat den Auftritt des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor beiden Kammern des US-Kongresses scharf kritisiert. Dies sei der "bei weitem schlechteste Auftritt eines ausländischen Würdenträgers" gewesen, der das Privileg gehabt habe, vor dem US-Kongress zu reden, schrieb die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses auf der Plattform X. Netanjahu hatte bei seiner Rede entgegen den Hoffnungen von Angehörigen keine Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln angekündigt. 

01.08 Uhr: Hamas - Rede von Netanjahu in den USA voller Lügen

Nach der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu vor dem US-Kongress zum Gaza-Krieg spricht die islamistische Hamas von Lügen und Verdrehung von Tatsachen. "Netanjahus Gerede über verstärkte Bemühungen um die Rückkehr der Geiseln ist eine glatte Lüge und führt die israelische, amerikanische und internationale Öffentlichkeit in die Irre", heißt es in einer Stellungnahme der Hamas. Netanjahu hatte in seiner Rede keine Vereinbarung über eine Waffenruhe verkündet.

Die für heute angekündigte Reise einer israelischen Delegation nach Katar zu den indirekten Verhandlungen mit der Hamas verschiebt sich weiter. Sie werde nun erste kommende Woche erwartet, bestätigte eine israelische Repräsentantin. Das genaue Datum sei noch unklar. Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander verhandeln, fungieren Katar, Ägypten und die USA als Vermittler.

00.25 Uhr: Armee-Radio - Israelische Streitkräfte bergen Leichen zweier Geiseln aus Gazastreifen

Die israelischen Streitkräfte haben nach einem Bericht des israelischen Armeerundfunks die Leichen von zwei Geiseln geborgen. Es handele sich um die 56-jährige Kindergärtnerin Maya Goren aus dem Kibbuz Nir Oz und den 33-jährigen Oren Goldin aus dem Kibbuz Nir Yitzhak, die bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober getötet worden seien, berichtet der israelische Armeerundfunk unter Berufung auf eine Erklärung der Kibbuz-Gemeinden. Das israelische Militär hat den Bericht bislang nicht bestätigt. Von den ursprünglich 240 Geiseln werden noch etwa 120 in Gaza festgehalten, etwa 40 gelten als tot.

Donnerstag, 25. Juli 2024