Die wichtigsten Corona-News des Tages aus Oberbayern
- Lockdown in Corona-Hotspots wohl auch über den 15.12. hinaus (28.11., 14.15 Uhr)
- Junge Alternative mit illegaler Protestaktion am Landtag (28.11., 13.55 Uhr)
- Impfstoff-Nachfrage zum Teil größer als Angebot (26.11., 18.15 Uhr)
- Coronavirus: Weitere Artikel und Hintergründe finden Sie hier
Corona-Neuinfektionen in Oberbayern pro Tag
Entwicklung der Corona-Kurve in Oberbayern
Montag, 29.11.
07.55 Uhr: Mühldorfer Weihnachtszauber als Ersatz für Christkindlmarkt
Statt eines Christkindlmarktes veranstaltet die Kreisstadt Mühldorf auch heuer wieder eine Ersatzaktion, den "Weihnachtszauber". Dazu werden seit gestern Abend verschiedene Häuserfassaden am Stadtplatz in bunten Farben erstrahlen. Große Lautsprecheranlagen werden den Platz mit stimmungsvoller Musik beschallen. "Wir freuen uns sehr, dass wir trotz dieser herausfordernden Zeiten auch in diesem Jahr unseren Bürgerinnen und Bürgern etwas ganz Besonders bieten können", schreibt Bürgermeister Michael Hetzl in einer Mitteilung.
Der Weihnachtszauber endet am 27. Dezember. Der traditionelle Christkindlmarkt am ersten Adventswochenende wurde aufgrund der Corona-Pandemie erneut abgesagt.
Sonntag, 28.11.
14.15 Uhr: Lockdown in Corona-Hotspots wohl auch über den 15.12. hinaus
In bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer 7-Tage-Inzidenz über 1.000 sollen die drastischen Einschränkungen, die dort bereits seit dieser Woche in Kraft sind, wohl auch über den 15.12. hinaus gelten. Das hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am "Sonntags-Stammtisch" im BR Fernsehen gesagt. Es gebe in den betroffenen Gebieten bereits eine Art Lockdown auch für geimpfte Personen, erklärte der CSU-Vorsitzende. "Das ist unsere bayerische Notbremse, sowas bräuchten wir auch in Deutschland", forderte er. Nach Absprache mit den Landräten in den betroffenen Gebieten sollen die Maßnahmen wohl nach dem 15.12. weiter gelten.
13.55 Uhr: Junge Alternative mit illegaler Protestaktion am Landtag
Am frühen Sonntagmorgen haben fünf Aktivisten mit einer Protestaktion am Bayerischen Landtag einen Polizeieinsatz ausgelöst. Darüber berichtet heute das Polizeipräsidium München. Demnach hatten die Protestierenden ein Transparent mit dem Text "Nein zur Impfpflicht" entrollt sowie blaue Pyrotechnik an der Westpforte des Landtags abgebrannt. Der Sicherheitsdienst alarmierte daraufhin die Polizei. Die Beamten trafen die Personen an und beendeten die Aktion. Alle fünf Beteiligten erwartet nun eine Anzeige wegen Abhaltung einer illegalen Versammlung, so die Münchner Polizei.
Nach BR-Informationen soll es sich bei den fünf Aktivisten um Mitglieder der Jungen Alternative, der AfD-Jugendorganisation, gehandelt haben. Unter ihnen soll auch der bayerische Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende Sven A. Kachelmann gewesen sein.
Freitag, 26.11.
18.15 Uhr: Impfstoff-Nachfrage zum Teil größer als Angebot
In mehreren bayerischen Landkreisen gibt es zu wenig Corona-Impfstoff, um die Nachfrage nach Booster- und Erstimpfungen kurzfristig zu stillen. Die Situation in den Impfzentren sei regional unterschiedlich, "gleichwohl erreichen uns vermehrt Rückmeldungen, die auf Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Impfstoff hinweisen", teilte ein Sprecher des Bayerischen Landkreistags am Freitag mit.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte die Bestellmenge für Biontech-Impfstoff gedeckelt, Stichtag war am Dienstag. Für Moderna-Impfstoff gibt es dagegen keine Höchstgrenze, Bestellungen würden "vollumfänglich beliefert", wie es in einem Schreiben des Ministeriums an die Länder hieß. Gleichwohl berichteten Landratsämter, dass weniger Moderna-Impfstoff geliefert werde, als bestellt worden sei, teilte der Landkreistag mit. Auch die Versorgung mit Biontech bleibe vielerorts hinter den ursprünglichen Ankündigungen zurück. Zum Teil reichten die Mengen nicht aus, um allen angemeldeten unter 30-Jährigen ein Impfangebot machen zu können, für diesen Personenkreis müssten vermehrt Termine abgesagt werden.
15.30 Uhr: SPD-Expertin fordert zusätzliches Impfpersonal
Die Münchner Gesundheitsexpertin der SPD, Ruth Waldmann, hat die Staatsregierung aufgefordert, sämtliche verfügbaren Menschen mit ärztlicher Ausbildung jetzt zum Impfen und Boostern aufzufordern: "Ärztinnen und Ärzte in Rente, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Fachärztinnen und Fachärzte - alle Personen, die eine Spritze setzen dürfen, sollen sich am Impfen beteiligen. Das ist aktuell das Allerwichtigste", sagte Waldmann.
14.45 Uhr: Warnstreiks an Unikliniken für mehr Lohn
Vom Warnstreik an bayerischen Unikliniken war auch der Standort München betroffen: LMU-Klinikum Innenstadt, Großhadern und das TU-Klinikum Rechts der Isar. "Notdienste und Intensivstationen wurden davon nicht berührt", betonte die Gewerkschaft Verdi. Die Gewerkschaft fordert Einkommenserhöhungen von fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen monatlich 300 Euro mehr bekommen.
13.00 Uhr: Holetschek will Steuerfreibeträge beim Pflegelohn
Auf einer Pressekonferenz zur Corona-Lage in den südost-bayerischen Landkreisen hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek neue Anstrengungen gefordert, um Pflegepersonal zu gewinnen. Die Gehaltsbestandteile in der Pflege müssten sofort steuerfrei gestellt werden, das sei ein Gebot der Stunde.
Auf die Frage, wie es sein könne, dass während der Pandemie die Kapazitäten der Krankenhäuser geringer wurden, antwortete der Minister, man habe in den letzten Jahren durchaus an verschiedenen Stellschrauben gedreht, um den Pflegenotstand zu bekämpfen, das sei aber möglicherweise zu wenig gewesen. Holetschek wörtlich: "Wir haben es in der Politik nicht geschafft, wir alle zusammen, da nehme ich keinen aus, das so auf die Schiene zu bringen, dass wir mehr Personal generiert haben, mehr Bereitschaft erzeugt haben, in die Pflege reinzugehen." Darüberhinaus sei es ein Problem der Gesamtgesellschaft, den Menschen im Pflegedienst die gebührende Anerkennung entgegen zu bringen.
8.30 Uhr: Personal für neue Impfzentren im Landkreis München gesucht
Der Landkreis München will in der nächsten Woche zwei weitere Impfzentren aufmachen. Anfang Dezember soll es Impfungen in den Impfzentren Haar, Oberhaching und Unterschleißheim geben, außerdem Touren mit dem Impfbus und Sonderaktionen.
Dafür wird dringend Personal gesucht. Und zwar nicht nur Ärzte oder medizinisches Fachpersonal, auch Helferrinnen und Helfer für Empfang und Betreuung. Wer Zeit hat und bei Organisation und Durchführung der Impfung helfen möchte, ist gebeten, sich direkt beim BRK, den Johannitern oder den Maltesern im Landkreis München zu melden.
Terminvereinbarungen für Impfungen in den neuen Zentren sind über das Bayerische Registrierungsportal BayIMCO möglich.
Donnerstag, 25.11.
18.20 Uhr: Empfehlung in Hotspots: Nikolaus soll nicht ins Haus
Der Nikolaus darf in besonders von der Corona-Pandemie betroffenen oberbayerischen Landkreisen nur Hausbesuche machen - und soll dabei am besten draußen vor der Tür bleiben. Veranstaltungen und Ansammlungen im öffentlichen Raum seien untersagt, daher könnten leider auch die öffentlichen Auftritte des Nikolaus sowie Krampusläufe nicht in gewohnter Form stattfinden, teilte eine Sprecherin des Landratsamts Traunstein mit.
Darauf habe sich der Landkreis mit den Kreisen Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim geeinigt. Die Kreise hatten am Donnerstag jeweils Sieben-Tage-Inzidenzen von mehr als 1000.
Die Gesundheitsämter empfehlen demnach für den Nikolaustag in diesen Regionen stattdessen ausschließlich private Hausbesuche, konkret einen "Besuch ausschließlich im Freien ohne Betreten der Häuser". Die geltenden Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte sollten dabei eingehalten, die Begleiter des Nikolaus auf möglichst wenige Personen reduziert werden. Auch wird eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gruppen auf 2G-plus nahegelegt.
17.30 Uhr: BRK: Nachfrage nach Schnelltests hat sich verfünffacht
In Corona-Testzentren des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), einem großen Betreiber in Bayern, ist die Zahl der Tests laut einem Sprecher von Dienstag auf Mittwoch um 36 Prozent gestiegen. Die neuen Corona-Regeln wie 2G plus sind aber offenbar nicht der einzige Grund für die zuletzt insgesamt gestiegene Nachfrage. Seit Aufhebung der Kostenpflicht für Tests am 13. November sei die Zahl um das Fünffache gestiegen, sagte der BRK-Sprecher. Ähnlich melden es die Apotheken, die mit dem Nachschub aktuell kaum hinterherkämen, sagte ein Verbandssprecher.
16.45 Uhr: Gericht: Lohnstreichung bei Testverweigerung rechtens
Wer sich vom Arbeitgeber angeordneten regelmäßigen Corona-Tests verweigert, muss unter Umständen mit dem Verlust des Einkommens rechnen. Das geht aus einem aktuellen Urteil des Landesarbeitsgerichts (LAG) München zum Fall einer Orchester-Flötistin hervor. Die Frau, die bei einem größeren Opernorchester beschäftigt war, hatte sich geweigert, sich im Rahmen des dortigen Hygienekonzepts vor der Teilnahme an Proben oder Aufführungen testen zu lassen.
Die Ablehnung begründete die Musikerin damit, dass der Test einen erheblichen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit bedeute und die Gefahr von Verletzungen berge, die gerade für Spieler von Blasinstrumenten problematisch seien.
Das Gericht folgte dem aber nicht. Die Testpflicht sei verhältnismäßig und kein unzulässiger Eingriff, befand das LAG. Gerade bei der Tätigkeit als Flötistin könnten die anderen Orchestermitglieder nicht anders geschützt werden. Zudem habe der Tarifvertrag den Arbeitgeber berechtigt, den Test einzufordern. Er habe die Frau deswegen weder beschäftigen noch ihr eine Vergütung bezahlen müssen, solange sie nicht an Proben und Aufführungen teilnehmen durfte.
14.45 Uhr: Volle Impfkapazität in Landsberg erst Anfang 2022
Im Impfzentrum des Landkreises Landsberg am Lech sollen bald deutlich mehr Menschen geimpft werden können. Heute zieht das zuletzt personell heruntergefahrene Impfzentrum auf dem ehemaligen Fliegerhorst Penzing wieder zurück in das Gebäude der alten Feuerwache, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Acht parallele Impfstraßen stehen demnach dann wieder zur Verfügung, mit Kapazitäten für bis zu 1.000 Impfungen pro Tag. Damit liege man deutlich über dem "vom Ministerium geforderten Maß von möglichen 480 Impfungen pro Tag".
Bis in Penzing tatsächlich 1.000 Menschen an einem Tag geimpft werden können, werde es aber noch dauern, denn noch fehle Personal. Mit der aktuellen personellen Ausstattung seien 300 bis 400 Impfungen pro Tag möglich, sagte ein Sprecher des Landratsamtes dem BR. In der kommenden Woche werde man diese Marke auf bis zu 500 steigern können. Ab Anfang 2022 hoffe man, den Volllastbetrieb mit bis zu 1.000 Impfungen pro Tag stemmen zu können.
Dazu erweitere man zusammen mit dem Betreiber des Impfzentrums, den Johannitern, Stück für Stück die personelle Ausstattung. Ehrenamtliche Kräfte kommen demnach wieder vermehrt zum Einsatz. Das THW Landsberg unterstütze das Impfzentrum ab sofort mit vier Personen. Ein zwischenzeitlicher Mangel an Impfstoff habe abgestellt werden können. Zwingend erforderlich für eine Impfung ist nach wie vor eine Terminvereinbarung.
14.00 Uhr: Kinderimpfung in München ab 20. Dezember erwartet
Die Stadt München will noch vor Weihnachten mit der Corona-Impfung von Fünf- bis Elfjährigen beginnen. Das sagte Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek in der Vollversammlung des Stadtrats. Die Zulassung von Biontech für diese Altersgruppe wird Ende November erwartet, spezielle Kinder-Phiolen werden wohl ab 20. Dezember zur Verfügung stehen. Fachärzte rechnen laut Zurek mit einer Impfquote von 20 Prozent, das wären in München rund 18.000 Mädchen und Buben. Nach derzeitigem Stand sind spezielle Impfaktionen im Impfzentrum Riem, im Gasteig, in Kinder- und Jugendtreffs sowie in Gesundheitszentren geplant.
12.00 Uhr: München - Patientenverlegung vielleicht ab Freitag, Reiter selbstkritisch zu Melde-Chaos
Voraussichtlich schon am Freitag oder Samstag werden bis zu 15 Patienten aus Münchner Intensivstationen in andere Regionen und Bundesländer verlegt, um Platz für Corona-Patienten zu machen. Das kündigte Wolfgang Schäuble vom Krisenstab in der Vollversammlung des Stadtrats an. Dieses nach der "Kleeblattaktivierung" vorgesehene Prozedere bezeichnete auch Axel Fischer von der Geschäftsführung der München Klinik als "genau richtig", man müsse jetzt "präventiv handeln".
Aktuell sind 80 Prozent der Intensivbetten in München belegt, bis zu 35 Prozent der Patienten haben Corona. Schon in wenigen Wochen werde man "absehbare Schwierigkeiten" mit der Versorgung von Intensivpatienten haben, so Fischer, der seine Einschätzung vor allem mit Personalproblemen erklärte. Besorgniserregend sei auch, dass man zum Beispiel Tumor-Operationen wegen der hohen Belegungszahlen teilweise nicht mehr durchführen könne.
Das Personal sei auch "zunehmend geschwächt", betonte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen der Corona-Lage sagte er: "Die Situation ist absolut nah bevor dramatisch." Die zwischenzeitlich in München gesunkenen Corona-Zahlen würden wieder steigen.
Dass man zwischenzeitlich mit den Meldungen der Fallzahlen nicht mehr nachgekommen sei, habe ihn sehr geärgert, betonte Reiter. Er habe die Situation "falsch eingeschätzt" und sich "zu lange darauf verlassen, dass die Mitarbeiter das schon irgendwie hinbekommen". Das sei in der "dynamischen Entwicklung" aber nicht mehr gelungen. Mittlerweile seien die Probleme aber "durch eine Gewaltaktion" behoben worden.
11.45 Uhr: Impfzentrum Geisenfeld öffnet am Montag
Am Montag, 29. November, wird auch in Geisenfeld (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) wieder einzusätzliches Impfzentrum in Betrieb gehen. Damit erhalten auch die Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger aus den nördlichen Gemeinden wieder eine wohnortnahe Impfmöglichkeit.
Das Impfzentrum Geisenfeld wird in der alten Realschulturnhalle eingerichtet und hat von Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, wird dringend empfohlen, vorher einen Termin zu vereinbaren. Dies kann online unter www.impfzentren.bayern (BayIMCO) selbst vorgenommen werden. Auch eine telefonische Anmeldung unter der Nummer 08441 4546-0 oder -108 ist ebenfalls möglich.
10.30 Uhr: München - Feste Impfstation im Gasteig und Sieben-Tage-Betrieb in Riem
Die Stadt München will im Kulturzentrum Gasteig eine weitere feste Impfstation einrichten und dort schon im kommenden Monat bis zu 1.000 Impfungen am Tag durchführen. Das kündigte Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek in der Vollversammlung des Stadtrats an. Der Gasteig soll eine Anlaufstelle gerade für Erst- und Familienimpfungen werden. Der Betrieb im Impfzentrum Riem soll ab 9. Dezember auf sieben Wochentage ausgedehnt werden. Ziel sind dort laut Zurek 30.000 Impfungen am Tag. Bereits Ende der laufenden Woche wird voraussichtlich die 1.000 000-ste Spritze insgesamt gesetzt.
Mittwoch, 24.11.
17.15 Uhr: Ebersberg wirbt um zusätzliche Kräfte für Kreisklinik
Weil das Personal wegen Corona an die Belastungsgrenze kommt, wirbt die Kreisklinik Ebersberg jetzt um Unterstützung: Gesucht werden Pflegefachkräfte, aber auch Medizinstudentinnen und –studenten, "die in dieser herausfordernden Zeit einen wichtigen Beitrag leisten und helfen können und möchten". Mit einem ähnlichen Appell hatte sich vergangene Woche bereits die München Klinik an die Öffentlichkeit gewandt, und in Ebersberg hatte man auch in der "ersten Welle" schon diesen Weg beschritten.
Aktuell werden im dortigen Krankenhaus 34 Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt, acht von ihnen sind auf der Intensivstation. Helfer könnten je nach Ausbildung und Vorwissen beispielsweise Teile der Grundpflege übernehmen, Blutdruck messen "oder aber auch einfach für Corona-Patienten da sein, die Schwierigkeiten beim Atmen haben", wie es in dem Aufruf heißt.
16.30 Uhr: Flick sieht bei Kimmich "Tendenz zur Impfung"
Bundestrainer Hansi Flick sieht beim Münchner Nationalspieler Joshua Kimmich die "Tendenz" zur Impfung gegen das Coronavirus. "Ich habe mit Jo gesprochen und denke, dass es auch in die Richtung geht, dass er sich impfen lässt", sagte Flick am Mittwoch während einer Videoschalte des Deutschen Fußball-Bundes. "Ich gehe mal davon aus, ja, es ist in Zukunft auch nichts anderes mehr möglich, denke ich mal", ergänzte der Bundestrainer.
Bayern-Profi Kimmich hatte vor einem Monat öffentlich gemacht, noch nicht geimpft zu sein. Derzeit befindet sich der 26-Jährige als ungeimpfte Kontaktperson eines Corona-Falls in Quarantäne. "Ich glaube schon, dass ihn das Ganze beschäftigt", sagte Flick. "Jetzt müssen wir einfach abwarten, wie es weitergeht. Wir müssen Vorbild sein, in dieser Situation ist es nicht so einfach." Er glaube, sein Gespräch mit dem Mittelfeldspieler sei "sehr gut" gewesen. «Das muss er selber alleine entscheiden», sagte Flick. "Warten wir ab."
Neben Kimmich sind in München auch die DFB-Spieler Serge Gnabry und Jamal Musiala sowie Michael Cuisance und der positiv getestete Eric Maxim Choupo-Moting in Quarantäne. Gnabry und Musiala sollen inzwischen geimpft sein. Gnabry nach einer Corona-Erkrankung einmal, sagte Flick.
Update 18.58: Der FC Bayern hat soeben bestätigt, dass Kimmich positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
15.45 Uhr: Flughafen München sperrt Besucherhügel
Der Besucherhügel am Münchner Flughafen ist ab sofort wieder geschlossen. Außerdem werden die "Lichterfahrten", die an den vier Adventswochenenden durchgeführt werden sollten, gestrichen. Die Flughafen München GmbH reagiert damit auf die neuesten Behördenanordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
15.30 Uhr: Messe "Heim und Handwerk" in München abgesagt
Die Messe Heim und Handwerk in München ist abgesagt worden. Am Nachmittag teilte die Münchner Messe GmbH mit, dass das vom 1. bis 5. Dezember auf dem Messegelände München geplante Messeduo Heim+Handwerk und FOOD & LIFE nicht stattfinden könne. "Unkontrolliert hochschnellende Infektionszahlen in der Corona-Pandemie, eine rote Krankenhausampel und kurzfristig wechselnde Auflagen seitens der Politik bis hin zur 2G-plus-Regelung mit Besucherbegrenzung machen die Durchführung unmöglich", heißt es in der Mitteilung des Veranstalters Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) mit.
Der rasante Anstieg der Infektionszahlen mit einer Inzidenz, die in München binnen acht Tagen von 93 bis auf zeitweise über 700 angewachsen sei, habe die Heim und Handwerk "in den letzten Zügen der Messeplanung getroffen". Hinzu kämen kurzfristig neu gesteckte Rahmenbedingungen seitens der Politik, die laut Geschäftsführer Dieter Dohr eine Kehrtwende der bisher gültigen Vorgaben für Veranstalter bedeuteten: erst 3G, dann 3G-plus und schließlich 2G-plus.
Bis vor drei Wochen seien die Messen noch unter 3G-Bedingungen geplant worden, so Dohr. Neben geimpften und genesenen Personen hätten auch getestete die Messen besuchen können. Die Besucherobergrenze war bei 50.000 Personen pro Tag festgesetzt worden.
15.15 Uhr: Landkreis Rosenheim jetzt größter Hotspot Oberbayerns
Einen deutlichen Anstieg der gemeldeten Neuinfektionen melden die Stadt und der Landkreis Rosenheim. Laut Landesamt für Gesundheit (LGL) liegt die 7-Tages-Inzidenz im Landkreis Rosenheim aktuell bei 1358 - der höchste Wert in Oberbayern - gefolgt von der Stadt Rosenheim mit einer Inzidenz von 1168. Bis vor Kurzem lagen beide noch unter der kritischen Marke von tausend, doch bereits gestern hatte das Landratsamt auf BR-Anfrage bestätigt, dass die Zahlen wegen einer fehlerhaften Übertragung an das Robert Koch-Institut nachkorrigiert werden mussten. Da Stadt und Landkreis Rosenheim damit als Hotspots eingestuft sind, gelten dort ab morgen die strengen Regeln.
Das Impfzelt in Rosenheim verlangt nun eine Anmeldung mit Termin, um lange Staus vor dem Zelt zu vermeiden. Ab nächste Woche sollen hier wieder alle neun Impfstraßen in Betrieb sein. Mitte Dezember stehe zudem wieder die Inntalhalle, an der gerade das Dach saniert werden müsse, als Impfzentrum zur Verfügung. Dort sind dann fünfzehn Impfstraßen möglich, so die Stadt.
Über der kritischen Marke von 1.000 liegen auch die Landkreise Mühldorf (1161), Traunstein (1076) und Berchtesgadener Land (1081). Den niedrigsten Wert in Oberbayern weist der Landkreis München auf mit einer Inzidenz von 440. Seit gestern hat es in Oberbayern 5.522 Neuinfektionen gegeben und 30 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus, so das LGL.
13.45 Uhr: Amateurfußball stellt Spielbetrieb ein
Der Bayerische Fußball-Verband hat alle noch für dieses Jahr vorgesehenen Liga- und Pokalspiele abgesetzt. Damit sind nun alle Teams im Kinder- und Erwachsenenbereich mit Ausnahme der als Profi-Mannschaften eingestuften Regionalligisten in der Winterpause.
Grund für die Entscheidung der Corona-Taskforce unter Vorsitz von Vizepräsident Robert Schraudner war laut BFV-Mitteilung vom Mittwoch der Beschluss des Bayerischen Landtags, der die epidemische Lage für den Freistaat festgestellt hat.
Durch die daraus resultierenden und zunächst bis zum 15. Dezember getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sieht der BFV einen flächendeckenden und geregelten Spielbetrieb als nicht mehr durchführbar an. Auch aufgrund der nicht ausreichenden Zeit für die Vereine, sich kurzfristig auf die neuen Maßnahmen und deren Umsetzung einzustellen.
Die Staatsregierung hat die Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie jetzt nochmals verstärkt: So gilt etwa ein generelles Sportverbot in Städten und Kreisen mit Inzidenzen über 1000. Ausgenommen ist der Trainings- und Spielbetrieb der Regionalliga Bayern.
11.00 Uhr: Mühldorfer Mediziner fordern Lockdown
Mediziner im von der Pandemie besonders betroffenen Landkreis Mühldorf fordern weitere Einschränkungen. Der Hygienechef des Innklinikums, Johann Mattes, findet, dass die scharfen Regeln für Hotspots, die ab morgen gelten, auf ganz Bayern ausgedehnt werden sollten. Ein Lockdown sei die einzige Möglichkeit, die vierte Welle zu brechen, sagte er.
Dem schließt sich der Leiter des Gesundheitsamts Mühldorf, Benedit Steingruber, in einem Zeitungsinterview (OVB) an: Kontakte müssten dringend beschränkt werden. Steingruber zufolge kann man nicht mehr von einzelnen Ausbrüchen sprechen, vielmehr gebe es Infektionen flächendeckend im ganzen Landkreis.
Beide Mediziner sind außerdem davon überzeugt, dass der ab morgen in Mühldorf und weiteren Hotspots geltende Lockdown nicht ausreicht: Drei Wochen seien zu kurz. Schließlich werde es vermutlich alleine schon zwei Wochen dauern, bis die Inzidenzen sinken. Die Belastung der Kliniken dauere dann noch länger an.
9.00 Uhr: Besuchsverbote in immer mehr Kliniken in Oberbayern
Neben dem Innklinikum mit den Standorten Mühldorf, Altötting, Burghausen und Haag und dem LMU-Klinikum in München hat nun auch das Klinikum Fürstenfeldbruck ein Besuchsverbot eingeführt. Es gilt ab heute (24. November), als Grund dafür wird die angespannte Corona-Lage in der Region genannt.
Laut Klinikum Fürstenfeldbruck bestehen jedoch in zwei Fällen Ausnahmen:
- Angehörige von schwerstkranken, sterbenden Patientinnen und Patienten können nach Rücksprache mit dem jeweiligen Stationsarzt unter 3G-Bedingungen eingelassen werden.
- Partner von werdenden Müttern dürfen die Geburt begleiten (auch hier gilt 3G). Für Besuche nach der Geburt gilt 2Gplus.
Dienstag, 23.11.
16.45 Uhr: Landkreis Rosenheim verzichtet auf Luftreiniger
Für die landkreiseigenen Schulen im Landkreis Rosenheim wird es keine Luftreinigungsgeräte geben. Das entschied der Kreisausschuss. Noch vor vier Monaten hatte der Kreisausschuss für eine europaweite Ausschreibung zur Beschaffung der Geräte gestimmt. Nun aber, so das Landratsamt, entschied man nach ausführlicher Diskussion, auf die Beschaffung der Luftreinigungsgeräte zu verzichten.
Ausschlaggebend war laut der Pressestelle des Landratsamtes, dass sich die Rahmenbedingungen für die Raumhygiene in Schulräumen anders entwickelt hat als absehbar. Sei man vor vier Wochen noch davon ausgegangen, dass damit ein dauerhafter Präsenzunterricht gewährleistet werden kann, weise der Bayerische Landkreistag inzwischen darauf hin, dass das so nicht zutreffe. Das Landratsamt verweist auch auf das Umweltbundesamt, das Lüften und den Einsatz von CO-2-Ampeln empfiehlt. Der Landkreis Rosenheim ist für 21 weiterführende Schulen und zwei Fachschulen zuständig.
15.15 Uhr: Supermarkt-Prügelei wegen fehlender Maske in München
Wegen einer fehlenden Mund-Nasen-Bedeckung haben sich zwei Kunden eines Lebensmittelgeschäfts geprügelt. Die Polizei ermittelt jetzt gegen die beiden 33-Jährigen wegen Körperverletzung. Eine Angestellte hatte gestern einen Mann im Laden angesprochen, weil er nur einen Schal trug und nicht die vorgeschriebene FFP2-Maske.
In das daraus folgende Streitgespräch mischte sich ein anderer Kunde ein. Schließlich gerieten die zwei 33-jährigen Männer mit Fäusten aneinander und verletzten sich gegenseitig leicht an Kopf und Oberkörper. Erst eine von der Angestellten alarmierte Streife konnte die Auseinandersetzung beenden. Beide Streithähne wurden wegen Körperverletzung angezeigt. Der Schalträger kassierte darüber hinaus Anzeigen wegen der fehlenden FFP2-Maske und wegen Hausfriedensbruchs.
14.25 Uhr: Drei Landkreise weiterhin über Inzidenz von 1.000 - Rosenheim kommt morgen dazu - erst Donnerstag Lockdown
Drei oberbayerische Landkreise weisen weiterhin eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1.000 Neuinfektionen auf: Berchtesgadener Land (1.141,8), Mühldorf am Inn (1.134,1), Traunstein (1.111,1). Stadt und Landkreis Rosenheim liegen laut RKI heute unter dem Hotspot-Wert, laut LGL darüber. Maßgebend für Corona-Maßnahmen sind aber die Zahlen des RKI. Danach liegt Rosenheim allerdings ab morgen über der Inzidenz von 1.000. Das bestätigte das Landratsamt Rosenheim auf BR-Anfrage.
Es habe eine fehlerhafte Übertragung an das RKI gegeben. Dort werde wahrscheinlich erst morgen nachkorrigiert, so der Pressesprecher des Rosenheimer Landratsamtes. Vielmehr sei man aktuell bereits über 1.000: Im Landkreis Rosenheim betrage die 7-Tage-Inzidenz 1.153, in der Stadt Rosenheim 1.034.
Hinweis 17.35 Uhr: In den bayerischen Hotspots (Inzidenz über 1.000) treten die Lockdown-Regeln erst am Donnerstag in Kraft. Der Grund: Die neue Corona-Verordnung der Staatsregierung gilt zwar ab dem morgigen Mittwoch. Auf ihrer Grundlage wird aber erst festgestellt, in welchen Kreisen und kreisfreien Städten die Inzidenz über 1.000 liegt. Die Konsequenz: Der Lockdown gilt laut Verordnung dann ab dem Folgetag - also Donnerstag.
11.08 Uhr: Impfbereitschaft im Berchtesgadener Land steigt
Im Berchtesgadener Land haben sich am vergangenen Wochenende 1500 Personen impfen lassen. Nach Informationen einer Sprecherin des Landratsamtes war der Andrang am vergangenen Wochenende am Impfzentrum in Ainring groß. Im Vergleich zur Vorwoche hätten sich 58 Prozent mehr Menschen erstimpfen und boostern lassen. Grundsätzlich bestehe Wahlfreiheit zwischen den Impfstoffen von Moderna und BioNTech/Pfizer. Bis auf Weiteres ist das Impfzentrum in Ainring von Montag bis Sonntag von 8:45 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet sowie freitags von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Außerdem sind laut Mitteilung des Landratsamts am heutigen Dienstag mobile Impfteams in Bischofswiesen und am kommenden Freitag in Bad Reichenhall vor Ort. Grundsätzlich seien alle Angebote ohne Terminvereinbarung möglich. Wegen des hohen Andrangs sei allerdings eine Terminvereinbarung von Vorteil. Neben der Terminvergabe auf der Website des Landratsamts gebe es nun auch ein Online-Anmeldeformular auf der Website des Impfzentrums. Weiterhin sei auch die telefonische Terminvereinbarung möglich.
Montag, 22. November 2021
19.25 Uhr: Polizei: Corona-Verstöße in jedem zwölften Fall
Das Bayerische Innenministerium hat heute in München Zahlen zu den Corona-Kontrollen der Polizei veröffentlicht: Demnach wurden seit dem 11. November bayernweit bei 19.636 Kontrollen 1.703 Verstöße festgestellt, also bei jeder zwölften Überprüfung. Fast alle dieser Verstöße wurden auch geahndet, wie Innenminister Joachim Herrmann erklärte, Verwarnungen waren auch unmittelbar ausgesprochen worden, damit sei "die Strafe auf dem Fuß" erfolgt.
Die Beamtinnen und Beamten hatten schwerpunktmäßig Gastronomie, Clubs, Diskotheken, Anbieter körpernaher Dienstleistungen und Fitnessstudios überprüft. Meist wurden 2G oder 3G-Bestimmungen sowie die Maskenpflicht nicht eingehalten. Obwohl es in mehr als jedem zwölften Fall zu einer Verwarnung kam, stellt der Innenminister bei der überwiegenden Mehrheit in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz der verstärkten polizeilichen Kontrollen fest. Vereinzelt hätten Betriebe sogar aktiv um eine Polizeikontrolle gebeten, in anderen Fällen seien Impfzertifikate sogar ohne Aufforderung freiwillig vorgezeigt worden.
Herrmann kündigte an, die Kontrollen durch die Polizei weiter zu intensivieren. In Absprache mit den Kreisverwaltungsbehörden soll dabei der Fokus auf Betriebsbereichen liegen, die bislang nicht überprüft wurden, oder wo bereits Regelverstöße festgestellt wurden.
18.35 Uhr: Bischöfe rufen Gläubige zur Impfung auf
Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat die Gläubigen «mit Nachdruck» zum Impfen aufgerufen. «Impfen ist in dieser Pandemie eine Verpflichtung aus Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe», erklärte der Rat, der am Montag in Würzburg zusammengekommen war. «Aus ethischer Sicht ist es eine moralische Pflicht. Wir müssen uns und andere schützen. Die Impfung ist dazu das wirksamste Mittel.»
Die Inzidenzzahlen, Neuinfektionen und Todesfälle erreichten erschreckende Ausmaße. «Wir machen uns den Appell von Papst Franziskus zu eigen, der am Weltgesundheitstag betont hat: "Wir alle sind aufgerufen, die Pandemie zu bekämpfen. In diesem Kampf stellen die Impfstoffe ein wesentliches Instrument dar. Dank Gott und der Arbeit vieler haben wir jetzt Impfstoffe, um uns vor Covid-19 zu schützen."»
Die Bischöfe appellierten auch an die Menschen, die nötigen Hygienemaßnahmen einzuhalten. Alle müssten sich dafür einsetzen, Freiheiten im alltäglichen Leben zurückzuerlangen.
17.45 Uhr: Gaststätten-Präsidentin fordert mehr Corona-Hilfen
Die Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bayern), Angela Inselkammer, wünscht sich Nachbesserungen bei den Corona-Überbrückungshilfen. Das sagte die Ayinger/Münchner Unternehmerin am Montag dem BR. Die laufenden Unterstützungen für Unternehmerinnen und Unternehmer bezeichnete sie einerseits als "sehr gut", allerdings fehle es an einem Unternehmerlohn.
Mit diesem Lohn sollen Unternehmerinnen und Unternehmer, die selbst keinen monatlichen Lohn aus ihrem Unternehmen beziehen, gefördert werden. Private Ausgaben wie Mietzahlungen oder Krankenversicherungsbeiträge werden laut dem Bundeswirtschafts- und dem Bundesfinanzministerium von der zurzeit geltenden "Corona-Überbrückungshilfe III Plus" nicht abgedeckt. Genau das sei aber wichtig, damit viele Unternehmen überleben könnten, so Inselkammer: "Die Unternehmerfamilie, die kann ja nicht von Luft leben. Deswegen brauchen wir unbedingt auch die Aufbesserung der Überbrückungshilfe, in die ein Unternehmerlohn eingeschlossen ist. Anders geht das überhaupt nicht, denn sonst verlieren wir Hunderte von Betrieben."
Die neuen Verschärfungen, die in Bayern ab Mittwoch gelten sollen, betreffen Gastronominnen und Gastronomen teilweise stark. In ganz Bayern tritt eine 2G-Regelung für Restaurants und Hotels in Kraft, Bars, Clubs und Kneipen müssen komplett schließen. Die 2G-Regelung wolle der Verband zwar mittragen, sagte Inselkammer. Allerdings sei es "wahnsinnig schade, dass immer zuerst die Gastronomie im Fokus ist". Man habe in der Vergangenheit bewiesen, dass man Räume zur Verfügung stelle, die sicher seien, so die Präsidentin.
16.30 Uhr: TU München setzt auf Antikörper gegen Corona
Das Universitätsklinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) setzt bei der Behandlung von Corona-Patienten verstärkt auf eine Therapie mit neutralisierenden Antikörpern. Mit der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am 12. November könne diese Therapie, die in einem frühen Krankheitsstadium beginnen muss, nun breit eingesetzt werden, teilte das Klinikum heute mit.
Bisher seien bereits über 250 Patienten und Patientinnen damit behandelt worden, sagte der Pandemie-Beauftragte des Klinikums, Christoph Spinner. Seit Kurzem werde diese Behandlung, die auch Ex-US-Präsident Donald Trump bekam und die Studien zufolge einen schweren Verlauf zu mehr als 80 Prozent verhindert, auch ambulant angeboten. Das könnte eine neue Chance bedeuten. Denn die im Labor hergestellten monoklonalen Antikörper müssen früh nach der Infektion verabreicht werden, bevor der Körper zu stark selbst Antikörper produziert. Dieser Zeitpunkt ist bei einer Einweisung ins Krankenhaus oft schon überschritten.
15.50 Uhr: Auch Ingolstadt will Silvesterböller verbieten
Die Stadt Ingolstadt plant nach München wieder ein Feuerwerksverbot an Silvester in der Altstadt. Das Verbot zum Abschießen und Abbrennen sowie Mitführen von Feuerwerkskörpern im Innenstadtbereich am 31. Dezember und 1. Januar gibt es hier bereits seit 2019. Gründe damals waren vor allem Luftverschmutzung, Umweltbelastung, Lärm und die Gefahr von Bränden.
Im vergangenen Jahr spielte dann auch die Corona-Pandemie eine große Rolle. Mit dem „Böllerverbot“ sollten die stark belasteten Krankenhäuser nicht zusätzlich strapaziert werden. Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) fordert den Bund auf, auch in diesem Jahr wieder ein generelles Verbot für den Verkauf von Feuerwerksartikel zu verhängen: „Wenn wir im vergangenen Jahr unsere Notaufnahmen und Intensivstationen vor vermeidbaren Belastungen schützen mussten, so gilt dies heuer erst recht!“
14.05 Uhr: Kliniken Südostbayern bereiten sich auf Triage vor
Ob es tatsächlich zu einer Triage-Situation kommen wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch offen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern, Uwe Gretscher, dem BR. Doch zusammen mit der Ethikkommission bereite man sich sicherheitshalber intern darauf vor. Das Krankenhauspersonal blicke trotz harter Notbremse, die er sehr begrüße, sorgenvoll auf die nächsten zwei Wochen, denn die Maßnahmen würden erst verzögert wirken, so Gretscher.
Die massiven Kontaktbeschränkungen in Form von Schließungen seien unvermeidbar geworden. „Wir brauchen nun den Wellenbrecher“, sagte Gretscher im Gespräch mit dem BR. Der Chef des Verbunds der kommunalen Kliniken in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land hofft, dass die Maßnahmen trotz Schul- und Kitabetrieb Wirkung zeigten.
Momentan seien in den regionalen Kliniken so viele Covid-19-Patienten wie noch nie in stationärer Behandlung. Die Intensiv-Bettenauslastung liege bei 95 Prozent und das, obwohl die Kliniken Südostbayern, wenn möglich, Patienten in andere bayerische Kliniken verlegten. Laut Uwe Gretscher werden Patientenverlegungen aufgrund der steigenden Infektionszahlen in anderen Regionen allerdings zunehmend schwieriger.
Momentan sei nur noch die absolute Notfall-Versorgung gewährleistet, alle nicht dringlichen Operationen seien bis auf Weiteres verschoben, auch für Tumorpatienten. Das sei für die betroffenen Personen „sehr bitter“, so Uwe Gretscher.
Vergangenen Donnerstag hatte bereits der Regierungspräsident der Oberpfalz, Axel Bartelt, an alle Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten appelliert, sich vorsorglich auf sogenannte Triage-Entscheidungen vorzubereiten, da demnächst der Zeitpunkt kommen werde, wo nicht mehr alle intensivpflichtigen Patienten auf den eigens dafür eingerichteten Intensivstationen behandelt werden könnten.
11.36 Uhr: Innklinikum baut Intensivbetten aus und erwartet trotzdem bald wieder Engpässe
Das Innklinikum in den Landkreisen Mühldorf und Altötting hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie seine Intensiv-Kapazitäten nach eigenen Angaben deutlich ausgebaut. Dennoch sind demnach rund 70 Prozent der Intensivplätze mit Covid-Infizierten belegt. Die Verantwortlichen befürchten deshalb, dass auch die zusätzlichen Betten nicht reichen werden, um die steigenden Patientenzahlen zu bewältigen. Wie ein Sprecher mitteilte, stieg die Zahl der Intensivbetten in den vergangenen knapp zwei Wochen von 19 auf 34. Dies sei durch Personalverschiebungen und Umwandlungen anderer Betten möglich geworden. Bei einem zu erwartenden weiteren Ansturm von Patienten mit schweren Covid-Verläufen seien aber auch diese Kapazitäten langsam erschöpft.
11.34 Uhr: Jennerbahn bereitet sich auf Landkreis-Lockdown vor
Wegen des landkreisweiten Lockdowns muss die Jennerbahn in Schönau am Königssee ab Mittwoch ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Zur Zeit ist die Bahn ohnehin wegen Revisionsarbeiten geschlossen. Nach Auskunft des Betriebsleiters Alexander Eder hoffen alle, dass die Jennerbahn mit Ende des Lockdowns ab voraussichtlich 16. Dezember wieder fahren kann. Nichtsdestotrotz startet ab heute online der Vorverkauf für Saison-, Tourenski- und Bergsteigerkarten.
11.32 Uhr: Mitarbeiter einer Rosenheimer Corona-Teststation bei Auseinandersetzung leicht verletzt
In Rosenheim ist am Wochenende ein Mitarbeiter einer Corona-Teststation bei einer Auseinandersetzung leicht verletzt worden. Der 42-jährige Mitarbeiter der Station am Ballhaus rügte eine 26-jährige Frau aus Rosenheim, da sich diese sich nach Polizeiangaben erst etwas vordrängelte und anschließend nicht ordnungsgemäß registrieren lassen wollte. Die Frau kam später in der Begleitung ihres Freundes zurück. Nach Polizeiangaben soll der 36-jährige Mann ohne große Vorankündigung dem Teststationsmitarbeiter einen Kopfstoß mitten ins Gesicht verpasst haben. Der Mann wurde an der Nase verletzt, brauchte aber keine medizinische Behandlung. Die Polizei ermittelt nun gegen den 36-jährigen.
10.54 Uhr: Polizeigewerkschaft fordert Böllerverbotszonen zu Silvester
Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Jürgen Köhnlein hat in einem Interview mit der Zeitung "Hallo München" Böllerverbotszonen zu Silvester gefordert. Sollten die Corona-Zahlen und die Belastungen in den Krankenhäusern hoch bleiben, dann sei es nicht der richtige Weg, zu böllern und dadurch die Risiken auf Notfälle und Verletzungen nochmal zu vergrößern. Köhnlein forderte die Kommunen auf, Böllerverbote möglichst gezielt und restriktiv vor allem in Innenstädten auszusprechen, Böllerverbotszonen hätten sich bewährt. Kontrollen in der Fläche seien nicht so einfach, führte der Gewerkschaftsvorsitzende aus, eine Masse an Anrufen wegen Verstößen wäre die Folge. Köhnlein sieht die Politik und die Kommunen jetzt am Zug: "Es ist noch Zeit, die Hausaufgaben stressfrei zu machen."
9.51 Uhr: Über 500 Ärzte im Raum Rosenheim: Dringender Impfaufruf via Zeitungsanzeige
In einer gemeinsamen Zeitungsanzeige rufen über 500 Ärzte aus dem Raum Rosenheim zum Impfen auf. Die Corona-Fallzahlen im gesamten Alpenvorland würden dramatisch steigen und damit die Zahl der Patienten, die Beratung, Hilfe und Behandlung benötigen würden. "Wir Ärztinnen und Ärzte und unsere Mitarbeiter in den Praxen, Kliniken und Laboren arbeiten deshalb unter schwer schwierigen Bedingungen, häufig am Rande der Erschöpfung", heißt es in der Anzeige. Die Extremsituation gefährde die eigene Gesundheit, aber auch die medizinische Versorgung von allen.
Den Corona-Ticker Oberbayern der Vorwoche finden Sie hier.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!