Hundewelpen im Zwinger (Symbolbild)
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Hundewelpen im Zwinger (Symbolbild)

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Das brutale Geschäft mit Hundewelpen

Hunde sind seit den Corona-Lockdowns beliebt wie nie. Und weil Tierheime und seriöse Züchter der hohen Nachfrage nicht mehr nachkommen, boomt der illegale Tierhandel im Internet. Das zeigen Recherchen des BR-Politikmagazins Kontrovers.

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Die wochenlange Recherche der Kontrovers-Reporter endet in der Wohnung einer Frau in Niederbayern, einer Hundehändlerin. Die Polizei kommt dazu. Wurden hier zwei Wochen alte Welpen zum Kauf angeboten? Das wäre ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Nachfrage extrem hoch

Seit Corona ist die Nachfrage nach Hunden stark gestiegen, allein in München gab es im Jahr 2020 drei Mal so viele Hundeanmeldungen. Und es gibt einen regelrechten Hype um Welpen, die oft illegal gehandelt werden. Das zeigt auch die Zahl der Aufgriffe in Bayern: Im Jahr 2019 waren es noch 184 sichergestellte Welpen, 2020 stieg die Zahl auf 312. Und in den ersten Wochen dieses Jahres wurden bereits 288 Welpen aufgegriffen. Mit der steigenden Nachfrage steigt die Zahl der unseriösen Anbieter. Im Netz gibt es sehr viele Angebote und oft sind die Hunde sehr jung.

Undercover zu den Hundehändlern

Die Kontrovers-Reporter werden bei einem Angebot besonders stutzig. Die Welpen sind gerade einmal zwei Wochen alt. Die Reporter geben sich als vermeintliche Interessenten aus und schalten auch die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" ein.

"Wenn man die Welpen jetzt mit zwei Wochen abgeben würde, kann man davon ausgehen, dass die sterben würden. Weil sie brauchen die Mutter, die brauchen die Milch." Birgitt Thiesmann, Tierschutzorganisation Vier Pfoten

Gemeinsam fahren die Reporter und Birgitt Thiesmann zu der Hundehändlerin, führen ein Verkaufsgespräch. Zwei Welpen sollen zusammen 1.400 Euro kosten. Unter dem Vorwand, Geld holen zu müssen, wird das Gespräch abgebrochen und die Polizei gerufen.

Engmaschige Überwachung?

Als die Polizei kommt, bestreitet die Hundehändlerin, dass sie die Welpen wirklich verkaufen wollte. Auch die Welpen werden der Frau nicht weggenommen, die zuständige Stadt Landshut will den Fall im Auge behalten. Gegenüber dem BR-Politikmagazin Kontrovers heißt es: "Eine 24 h Beaufsichtigung ist nicht möglich. Das Abgeben unter 8 Wochen wurde untersagt."

Aktivistin Birgitt Thiesmann bleibt skeptisch, ob das etwas bringt.

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