Eine Puppe liegt am Straßenrand, ein Auto fährt vorbei
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Symbolbild: Verkehrsunfall mit Kind

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Deggendorferin soll in Italien in Familie gefahren sein

Wie unter anderem italienische Medien berichten, soll eine Frau aus dem Landkreis Deggendorf in Norditalien drei Menschen bei einem Verkehrsunfall getötet haben. Die Frau wurde nach dem Unfall festgenommen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, soll eine Deutsche in Santo Stefano di Cadore in Norditalien mit ihrem Auto in eine Familie gerast sein und dabei drei Menschen getötet haben. Laut der italienischen öffentlich-rechtlichen Runkfunkanstalt Rai soll die 31-jährige Frau aus dem Landkreis Deggendorf stammen.

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Großmutter, Vater und Sohn starben bei dem Unfall

Die Frau wurde nach dem Unfall am Donnerstag festgenommen, wie die Carabinieri von Santo Stefano di Cadore am Freitag auf Anfrage der dpa bestätigt haben. Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Die Frau soll am vergangenen Donnerstagnachmittag mit ihrem Auto in der Ortschaft nahe der Grenze zu Österreich mit hoher Geschwindigkeit in die Familie gefahren sein. Die Großmutter, der Vater und ein zwei Jahre alter Junge starben bei der Kollision. Die Mutter wurde leicht verletzt. Der Großvater, der offenbar mit etwas Abstand lief, kam wegen eines Schocks in eine Klinik.

Laut der italienischen Runkfunkanstalt Rai waren der getötete Vater 48 und die getötete Großmutter 65 Jahre alt. Der Verkehrsunfall habe sich in Santo Stefano di Cadore in der Provinz Belluno kurz hinter dem Kreuzbergpass ereignet. Die Familie sei auf einem schmalen Bürgersteig an einer Staatstraße unterwegs gewesen. Die Mutter, der Großvater und ein älterer Sohn auf einem Fahrrad seien bei dem Unfall nur gestreift worden. Vater und Großmutter seien noch am Unfallort verstorben, der zweijährige Sohn, der laut Rai wohl in einem Kinderwagen gesessen hatte, im Krankenhaus von Belluno.

Zeugen: Unfallfahrerin habe Mobiltelefon benutzt

Laut Rai hätten die Ermittlungen der Carabinieri ergeben, dass das Auto der niederbayerischen Unfallfahrerin offenbar mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war - es gebe keine Anzeichen für eine Bremsung, heißt es. Die Leichen seien nach dem Unfall fast 30 Meter vom Aufprallpunkt entfernt gelegen. Laut Zeugenaussagen soll die 31-jährige Autofahrerin zum Zeitpunkt des Unfalls ein Mobiltelefon benutzt haben. Sie soll unter Schock und mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus von Pieve di Cadore gebracht worden sein. Sie habe den Ermittlern erklärt, dass sie plötzlich die Kontrolle über das Auto verloren habe. Die Frau sitze mittlerweile in Italien in Untersuchungshaft - ihr werde Mord im Straßenverkehr vorgeworfen, heißt es von der Rai.

Unfallfahrerin: Tage vorher Vorfall mit Waffen in Bozen

Die Rai meldet außerdem, dass es Tage vor dem Verkehrsunfall bereits einen anderen Vorfall mit der Frau gegeben habe: Sie soll laut italienischer Polizei in Bozen waffenähnliche Gegenstände bei sich gehabt haben.

Bei der niederbayerischen Polizei sei der Vorfall nicht bekannt, heißt es auf BR-Nachfrage, was aber daran liege, dass die Deggendorferin nicht Unfall-Geschädigte, sondern -Fahrerin sei. Bei Unfällen im Ausland komme die bayerische Polizei immer dann ins Spiel, wenn es darum geht, die Angehörigen hier vor Ort zu benachrichtigen, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern.

Mit Informationen von dpa

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