Man sieht die Sitze einer Zuschauertribüne und im Hintergrund den Fußballplatz
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Das Stadion des TSV Landsberg

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Der Aufstieg in die Regionalliga: Woran Vereine scheitern

Der Aufstieg in die Regionalliga: Woran Vereine scheitern

Die Regionalliga ist für viele das höchste der Gefühle im bayerischen Amateurfußball. Doch für viele Vereine rückt der Aufstieg in die oberste bayerische Liga in weite Ferne - und das liegt nicht mal an den sportlichen Leistungen.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Die Saison 2023/24 ist vorbei. Der TSV Landsberg hatte ein sportlich gutes Jahr. Trainer Sascha Mölders und sein Team haben in der Bayernliga Süd alles gegeben. Lange Zeit war der Aufstieg in die Regionalliga, die höchste bayerische Amateurliga, in greifbarer Nähe. Doch kurz vor dem Saisonende kommt die Hiobsbotschaft: Der Verein kann nicht aufsteigen - weil er nicht das nötige Geld hat. "Es war eine Riesenenttäuschung. Insbesondere tut's mir für die Spieler sehr leid", sagt Mölders über die Nachricht vom Verein.

Mehr Plätze, Toiletten und Flutlicht benötigt

Der Grund sind die Forderungen des Bayerischen Fußballverbands (BFV). Denn für den Ligaaufstieg müssen sich Vereine verpflichtend formal bewerben, trotz guter sportlicher Leistung. Der BFV will damit sicherstellen, dass der aufsteigende Verein sämtliche Auflagen des Verbandes erfüllt. Ist das nicht der Fall, darf der Verein nicht aufsteigen.

Ein wichtiges Dokument für die Bewerbung ist dabei die "Erklärung zur Spielstätte". Darin wird den Vereinen vorgeschrieben, wie die Stadien in der Regionalliga ausgestattet sein müssen. Beispielsweise müssen mindestens 2.500 Fans Platz haben, 100 Plätze davon müssen überdacht sein. Es muss einen Gästefanblock geben, der räumlich vom Heimbereich abgetrennt ist – mit eigenen Zugängen, eigenen Toiletten und eigener Verpflegung. Außerdem verpflichtend: Räume für eine Sicherheitszentrale, Polizeikräfte, sowie einen Sanitäts- und Rettungsdienst, der über einen eigenen Behandlungsraum für medizinische Erstversorgung verfügt. Und – der Knackpunkt für einige Vereine – eine Flutlichtanlage mit mindestens 400 Lux Leistung. Das ist wichtig für die Spielfeldbeleuchtung und Fernsehübertragungen.

250.000 Euro für eine neue Flutlichtanlage

Kopfzerbrechen bereitet dem TSV Landsberg dabei gerade der letzte Punkt, die Flutlichtanlage. Der Verein hat zwar schon ein Flutlicht, doch das ist nicht stark genug. "Wir haben eine hervorragende Anlage - jeder der in Landsberg spielt, wird das bestätigen", sagt der Abteilungsleiter Fußball des TSV, Sebastian Gilg. Er findet, man könne die Spiele auch so legen, dass keine teure Flutlichtanlage nötig ist - etwa am Samstagnachmittag. Ansonsten sei das Stadion laut Gilg völlig ausreichend für die Regionalliga.

Beim FC Deisenhofen ist die Lage ähnlich. Nach einer guten Saison schloss der FC als Tabellenfünfter ab. Deswegen hatte der Verein es gewagt: Deisenhofen hat eine Bewerbung für die Regionalliga abgegeben. Nachdem der BFV eine Mängelliste zurückschickte, war klar: Auch Deisenhofen wird sich den Aufstieg nicht leisten können. Der erste Vorstand des FC Deisenhofen, Martin Schmid, erklärt, woran es liegt: "Der Knackpunkt, der uns finanziell an die Grenzen bringt und einfach überfordert, ist die Flutlichtanlage." Bis zu 250.000 Euro würde die neue Beleuchtungsanlage kosten.

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Das Stadion des FC Deisenhofen mit mobilen Tribünen

Nur ein Aufstiegs-Bewerber aus der Bayernliga Süd

Der TSV Landsberg und der FC Deisenhofen sind nicht die einzigen Vereine der Bayernliga Süd, die mit den Auflagen des BFV kämpfen. Nur ein Verein aus der gesamten Liga, der TSV Schwaben Augsburg, hat sich für den Aufstieg in die Regionalliga für die Saison 2024/25 beworben. Das heißt, nur der Tabellendritte steigt in die höhere Liga auf - ganz ohne Relegationsspiele. Der erstplatzierte SV Erlbach und der zweitplatzierte SV Heimstetten werden in der Bayernliga Süd bleiben. In der Bayernliga Nord waren es fünf Vereine, die sich beworben haben.

Der stellvertretende Geschäftsführer des BFV, Fabian Frühwirth, ist dennoch zufrieden mit diesem Ergebnis. Er sieht die Maßnahmen für ein besseres Sicherheitskonzept in der Regionalliga als essenziell – zu groß sind die Gefahren für Ausschreitungen bei einem höheren Besucheraufkommen. Die Vereine müssten sich im Klaren sein, was es bedeute, in der Regionalliga zu spielen, so Frühwirth. Deswegen empfiehlt er nicht jedem Verein den Schritt in die höhere Liga: "Da muss ich für mich, individuell als Verein, fragen: Ist das der Weg, den ich will? Oder ist für mich die Bayernliga eine sportliche Heimat, das Ende der Fahnenstange?", so Frühwirth.

"Die Champions League des Amateure"

Für Vereinspräsident Martin Schmid vom FC Deisenhofen ist es schwer, zu akzeptieren, dass die Bayernliga dieses Ende der Fahnenstange sein soll. Er sieht dabei eher einen Fehler im System, der mit sportlicher Leistung nichts mehr zu tun hat. "Man spricht ja bei der Regionalliga von der 'Champions League der Amateure'. Ich glaube, das ist dann die vierte Profiliga", so Schmid. Für einen Aufstieg um jeden Preis möchte er den Verein finanziell nicht in Schieflage bringen. Da investiere er lieber in die starke Jugendarbeit des FC.

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