Der Mann hatte am U-Bahnhof Marienplatz einen Rentner so geschubst, dass dieser stürzte und ein tödliches Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Zum Abschluss des Prozesses beteuerte der Abgeklagte, dass er seit dem Vorfall schlaflose Nächte habe. An das, was passiert sei, habe er nur schemenhafte Erinnerungen, weil er unter dem Einfluss von Psychopharmaka und dem Drogenersatz Methadon gestanden habe.
Rentner stürzt zu Boden
Fest steht: Im Gedränge vor der U-Bahn-Tür kam es zu einer kurzen Auseinandersetzung zwischen dem 37-Jährigen Abgeklagten und einem 87 Jahre alten Rentner. Ob der Jüngere den Älteren nun wirklich absichtlich geschubst oder ihm nur einen "Wischer" versetzt hat – der Rentner stürzte und schlug mit dem Kopf auf den Boden auf. Dabei erlitt das Opfer nicht nur eine Platzwunde, sondern auch ein Schädel-Hirn-Trauma, an dem er drei Monaten später starb.
Entzug richterlich angeordnet
Die Staatsanwaltschaft forderte vier Jahre und vier Monate Haft, die Verteidigung nur knapp drei Jahre. In einem Punkt waren sich Anklage und Verteidigung einig: Der 37-Jährige, der seit Jahren drogenabhängig ist, soll in eine Entzugsklinik. Die Unterbringung dort hat der Richter heute ausdrücklich angeordnet.