Riesige Schwärme von Dohlen und Rabenkrähen kann man im Moment im Münchner Norden beobachten. Der Grund für die Invasion: Zugvögel haben im Moment "Hochsaison", erklärt Isabell Rohde vom Landesbund für Vogelschutz. Viele von ihnen machen auf dem Weg in den Mittelmeerraum auch in Oberbayern Station.
Im Schwarm besser als alleine
Hier schließen sie sich dann mit einheimischen Dohlen und Saatkrähen zu großen Schwärmen zusammen, sagt die Vogelexpertin. Diese Art von Verwandtschaftsbesuch sei zugleich "einfach genial, um die Brut-Populationen zu durchmischen". Die Vögel fänden so wieder neue, andere Partner und gute Futterplätze.
Zugleich sei jeder einzelne Vogel im Schwarm besser vor Gefahren geschützt, und die Vögel lernten auch viel voneinander, so die Expertin. Dohlen könnten zum Beispiel bis sieben zählen und sich auch viel voneinander abschauen. Das geht im Schwarm besonders gut.
Keine Angst vor Dohlen oder Rabenkrähen
Sorgen müssten sich Menschen keine machen, denn angriffslustig seien die Tiere allenfalls zur Brutzeit im Frühjahr, wenn sie Nester oder Jungtiere in der Nähe verteidigen möchten. Dann könne es auch passieren, dass sie Passanten oder vorbeikommende Radler attackieren. Sollte man doch mal attackiert werden, so Isabell Rohde, könne man einfach nur ein paar Meter weglaufen. Eigentlich aber seien die Tiere sehr scheu und keine Gefahr für den Menschen.
Die Dohle steht laut Landesbund für Vogelschutz in Bayern auf der Vorwarnliste. In Teilen Frankens und Ostbayerns ist sie sogar gefährdet.
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