Saatkrähen sind geschützte Vögel, das heißt: Sie dürfen nicht gejagt werden. Doch je stärker sie sich vermehren, desto lauter werden die Beschwerden über Lärm, Dreck und Schäden in der Landwirtschaft. Freie Wähler und CSU wollen jetzt ein Pilotprojekt initiieren, um die Vögel doch – wie es heißt – "entnehmen", sprich: töten zu dürfen.
- Zum Artikel: Sollten "Problem-Saatkrähen" abgeschossen werden?
Wissenschaftliche Durchführung gewünscht
Bei dem Pilotprojekt soll untersucht werden, wie effektiv der Abschuss oder andere Methoden wie beispielsweise Fallen wären, um die Schäden an landwirtschaftlichen Flächen oder in städtischen Gebieten zu vermindern. Über mehrere Vegetationsperioden hinweg soll untersucht werden, welche Maßnahmen wirken und wie sie verbessert werden können. Das Projekt solle möglichst bald beginnen und von unabhängiger wissenschaftlicher Seite durchgeführt werden, heißt es in dem Antrag, der am Donnerstag im Umweltausschuss des Landtags behandelt wird.
Vergrämung hat nicht funktioniert
Benno Zierer, Freie Wähler-Landtagsabgeordneter aus Freising, hat den Antrag mit eingereicht. Er sieht gute Chancen, dass das Pilotprojekt in Erding getestet wird. Die Saatkrähen-Kolonie dort im Stadtpark ist auf mittlerweile rund 800 Brutpaare angewachsen und damit eine der größten in Bayern. Er könnte sich vorstellen, dass die Erdinger Kolonie für ein "Entnahme"-Projekt geeignet wäre, so Zierer. Vergrämungsmaßnahmen wie die Entfernung von Nestern, der Einsatz von Falknern oder Uhu-Attrappen sind in Erding bisher erfolglos verlaufen.
Zusätzlich, so heißt es im Antrag, werde die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundes- und europäischer Ebene dafür einzusetzen, den Schutzstatus der Saatkrähe herabzusetzen.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!