Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Marktredwitz verzögert sich weiter. Der Hofer SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt verweist auf Angaben des bayerischen Bahn-Bevollmächtigen Josel, wonach die Deutsche Bahn das Planfeststellungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt für die Bahnstrecke vorläufig gestoppt hat.
Mehr Lärmschutz verordnet
Ursprünglich wollte die Bahn nur an einzelnen Stellen entlang der Bahnstrecke Hof-Marktredwitz Schallschutzmaßnahmen aufbauen. Doch aufgrund der starken Bürgerproteste kurz vor der Bundestagswahl hatte der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) besseren Lärmschutz angeordnet. Und das hat nach Auskunft der Bahn enorme Konsequenzen.
"Für die Neuplanung des Schallschutzes muss die Schallentwicklung an sämtlichen Gebäuden entlang der Strecke neu berechnet und bewertet werden. Die Überarbeitung der Schallschutzplanung wird auch Planungsänderungen an anderen Gewerken auslösen." Deutsche Bahn auf ihrer Homepage
Auf ihrer Internetseite geht die Bahn von einer Verzögerung "von mehreren Jahren" aus. Der Hofer SPD-Landtagsabgeordnete Adelt findet das bedauerlich, "denn mit jedem weiteren Jahr, das vergeht, wird die Franken-Sachsen-Magistrale (...) an Attraktivität einbüßen."
Weniger Reisende auf der Strecke
Die Passagierzahlen auf der Strecke Nürnberg-Dresden sind bereits zurückgegangen, weil sie in Hof von den Diesel-betriebenen Zügen auf den bayerischen Strecken in die Elektrozüge der sächsischen Kollegen umsteigen müssen. Nichtsdestotrotz hält Adelt die Entscheidung für den Lärmschutz für richtig.
"Was sind zwei Jahre Verzögerung, wenn man dafür Tausenden Anrainern ein Leben mit Bahnlärm ersparen kann? Es ist wert, in diesen sauren Apfel zu beißen." Klaus Adelt (SPD), Hofer Landtagsabgeordneter
Vom künftigen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erwartet sich Adelt indes, dass er den zügigen Ausbau der Schienenverkehrsinfrastruktur zur Chefsache macht. "Er darf das nicht so schleifen lassen wie sein Vorgänger, sonst wird es nicht bei den zwei Jahren bleiben und das wäre katastrophal für den Bahnstandort Hof", so Adelt.