Bei günstiger Witterung starten demnächst vor allem die Jungtiere ins Winterquartier, erklärte die Storchenexpertin des LBV, Oda Wieding, in Hilpoltstein. Der Termin sei nicht ungewöhnlich, Mitte August komme in der Regel bei Jungstörchen "Zugunruhe" auf. Sie formierten sich dann oft zusammen mit einigen Altstörchen auf Wiesen zu kleineren Gruppen. Wann sie aufbrechen, hänge vom Wetter ab.
"Meist warten die Störche auf sonnige Tage - wegen der warmen Aufwinde. Bei Regen bleiben sie meist ein paar Tage länger." Oda Wieding, LBV
Ihren Angaben zufolge hatten sich in diesem Sommer nach vorläufiger Zählung 470 bis 480 Storchenpaare im Freistaat aufgehalten.
Heuer weniger Nachwuchs
Derweil erklärte der Naturschutzbund (Nabu), dass heuer in Deutschland etwa ein Drittel weniger Storchenküken als üblich überlebt haben. Selbst im Brandenburger Storchendorf Rühstädt hätten 31 Paare nur 19 Jungtiere durchgebracht. Während 2016 vor allem der Mangel an Mäusen für weniger Nachwuchs verantwortlich gemacht wurde, rechnete Nabu-Experte Bernd Ludwig, dass heuer das schlechte Wetter die Hauptschuld trage. Das Daunenkleid kleiner Störche sei - anders als das Gefieder erwachsener Vögel - nicht wasserabweisend, im Regen unterkühlten sie daher leicht. Nur aus jedem vierten Ei sei deshalb am Ende ein flugfähiger Storch hervorgegangen.