Fürth hat einen Schatz, den auch der Zweite Weltkrieg nicht zerstören konnte: ganze Straßenzüge mit prächtigen Sandsteinhäusern aus der Gründerzeit. Die Stadt hat noch viel Original-Architektur aus dem 19. Jahrhundert zu bieten. Das zeigen nun auch die Schwarz-Weiß-Bilder des Architektur-Fotografen Marcus Schwier in der Fürther Kunst Galerie.
Liebe zum Detail
Im Auftrag der Galerie machte sich der Düsseldorfer Schwier mit seiner Kamera mehrfach in der Stadt auf Motivsuche – und blieb nicht an den klassischen Motiven, etwa dem Rathausturm hängen, sondern oft an Details von üppig verzierten historischen Hausfassaden.
"Die Ausstellung stellt die Frage, was ist die Stadt und kann man die Stadt fotografieren." Hans Peter Miksch, Leiter der Kunst Galerie Fürth
Draußen: Architektur im Mittelpunkt
Die Bilder vom Draußen zeigen bewusst ein menschenleeres Fürth, die Architektur steht im Mittelpunkt und die ist durchaus gegensätzlich. Fürth ist keine Sandstein-Puppenstube wie etwa Heidelberg, hat durchaus scheinbare und auch faktische Bausünden.
Auf einer der Schwarz-Weiß-Fotografien ragt das klobige Vordach des kastigen Woolworth-Gebäudes aus den 50er Jahren in die historische Sandsteinhaus-Fassade gegenüber. Ein anderes Bild zeigt das Baustellengerüst vor dem wegen seiner Architektur umstrittenen Neubaus des Ludwig-Erhard-Zentrums. Ein eigelbfarbener Kubus direkt am Rathaus, das damals nach Florenzer Vorbild gebaut worden war.
Drinnen: Fürther in ihrem privaten Umfeld
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem Drinnen und zeigt Fürther in ihrem Lebensumfeld und damit Stadtbewohner, die sich in den verschiedensten Hausformen wohnlich eingerichtet haben. Unter dicken Holzbalken im Fachwerkhaus, im Loft eines umgebauten Industriegebäudes.
"Die Stadt ist sicher nicht nur Stein und Beton und Baumaterial. Das sind auch seine Bewohner. Und so hat sich der Fotograf darauf eingelassen, auch Fotos zu machen, von Bewohnern der Stadt in ihrem privaten Umfeld." Hans Peter Miksch, Leiter der Kunst Galerie Fürth
Im Titel der Ausstellung "Draußen und Drinnen – Stadtraumkörper" fehlt der Stadtname Fürth übrigens bewusst. Die Ausstellung soll Stadt an sich zeigen, mit Fürth als durchaus lohnendem Beispiel.