Das ist kein Schwerverbrecher auf der Flucht über den Dächern von Landshut. Und auch kein neuer James Bond. Der junge Mann in Turnschuhen und lässigem Sportoutfit, ungesichert hoch oben an der Fassade der Landshuter Rathauses, ist Krystian Kowalewski. Der Pole ist dreimaliger Weltmeister in der relativ neuen Trendsportart Freerunning.
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Dreimaliger Freerunning-Weltmeister in Landshut unterwegs
Und er darf im Auftrag der Stadt Landshut Dächer und Gebäude in der Altstadt so erleben wie niemand vor ihm: "Ich hatte die tolle Gelegenheit, die Stadt aus einer Perspektive zu sehen wie kein anderer vor mir", erzählt er im Interview mit BR24. "Und ihr habt echt bezaubernde Dächer hier. Manche sind aber auch beängstigend, aber wir haben es geschafft und ich hab die Zeit hier genossen."
Die Extremsportler Krystian Kowalewski und sein Partner Jason Paul inszenieren die Landshuter Altstadt im Auftrag der Stadt als Sportakrobaten. "Wir wollen mit diesem Filmprojekt die wunderschöne Architektur der Landshuter Sehenswürdigkeiten und der Stadt an sich mit spektakulären Sportszenen und Perspektiven in bestes Licht rücken und in beste Szene setzen", erklärt Michael Bragulla vom Stadtmarketing. Das heißt, die vor allem mit kleinen sogenannten GoPro-Kameras und Drohnen gefertigten Filmaufnahmen sollen für die Tourismuswerbung verwendet werden.
Extremsportler über den Dächern und Fassaden der Altstadt
Die Dächer und Fassaden der Altstadt, aber auch der einzigartige Rathausprunksaal werden zur sportlichen Herausforderung für die Freerunner- mit Momenten zum Atem anhalten. Auch für die Extremsportler. Zum Beispiel bei den Sprüngen hoch oben auf der Rathausfassade. Das Landshuter Rathaus war eine tolle Kulisse für die Action, erzählt der zweite Freerunner Jason Paul: "Aber die Zinnen ermöglichen auch einen sehr präzisen Sprung von einer Zinne zur anderen. Und das war für uns ein krönender Moment, im Film das machen zu dürfen." Wohlgemerkt: ohne Netz und doppelten Boden.
Und dann ging es natürlich noch ganz hoch hinauf in den Himmel über Landshut. Auf den Turm der Martinskirche, mit 130 Metern der höchste Backsteinturm der Welt. Wahrscheinlich der beste Platz, den wir je besucht haben, sagt Krystian Kowalewski. Doch das da oben war auch für den Weltmeister grenzwertig.
Nachahmung strengstens verboten
"Ja auch ich kenne sowas wie Höhenangst", gibt er offen zu. Das da oben sei schon eine große Herausforderung gewesen: "Aber wir checken alles. Jede Oberfläche. Wir gehen sicher, dass nichts schmutzig oder nass ist. Ich versuche immer alles supersicher zu machen. Eine große Herausforderung, aber wir haben es geschafft und unsere Arbeit gemacht."
Nachahmung ist natürlich strengstens verboten. Gestern Abend hatte der etwas andere Landshut-Film im Kino vor vollem Haus Premiere.
Zum Nachhören: Freerunner über Landshuts Altstadt-Dächer
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