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Jürgen Schumann aus Ochsenfurt - Fremdschämen für AfD-Wähler

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Fremdschämen für AfD-Wähler: Ochsenfurter erhält Hassbotschaften

Fremdschämen für AfD-Wähler: Ochsenfurter erhält Hassbotschaften

Seit der Bundestagswahl steht der Ochsenfurter Jürgen Schumann jeden Montag vor dem Rathaus. Der 70-Jährige schämt sich öffentlich für 694 AfD-Wähler in Ochsenfurt. Seine Aktion hat ihm schon 2.500 Hassbotschaften eingebracht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

2.500 Haßbotschaften aus ganz Deutschland hat es dem Ochsenfurter Jürgen Schumann nach eigenen Angaben eingebracht, dass er sich für die 694 AfD-Wähler in der Kleinstadt öffentlich schämt. Trotzdem hat sich der 70-Jährige am Montagabend nun zum vierten Mal für eine Stunde mit dem selbstgemalten Pappschild vor das Rathaus gestellt. "Jetzt erst recht", ist die unausgesprochene Botschaft nach der von Medienberichten ausgelösten Diffamierungswelle. Am 12. Oktober hatte die Süddeutsche Zeitung ein Interview mit ihm abgedruckt.

Schumann will weitermachen

Bis Weihnachten will der parteilose Rentner seine Ein-Mann-Montagsdemo durchhalten. Gestärkt sieht sich Jürgen Schumann, weil es durchaus auch positiven Zuspruch gibt, ebenfalls aus allen Teilen Deutschlands. So habe ihm eine ältere Dame aus Sachsen-Anhalt anvertraut, dass auch sie sich gerne in ihrer Stadt für die AfD-Wähler "Fremdschämen" würde, sich das aber dort nicht zutraut. In Bayern könnte die Aktion aber bald schon kopiert werden. Schumann berichtet von einschlägige Anfragen von Einzelpersonen aus Regensburg und München.

Ein AfD-Wähler gab sich bislang zu erkennen

Mit 694 AfD-Wählern liegt Ochsenfurt deutlich unter zehn Prozent und damit noch unter dem Durchschnitt in Unterfranken. Doch selbst das war Jürgen Schuhmann zuviel. Spontan hatte er sich das Schild gemalt und war am Montag nach der Bundestagswahl zum ersten Mal auf den Marktplatz gekommen. Auf eine politische Debatte mit eine AfD-Wähler wartete er dabei drei Mal vergeblich. Am 16. Oktober gab sich ein Mann als AfD-Wähler zu erkennen und löste mit seiner Kritik an den etablierten Parteien eine hitzige Debatte aus.