Die Freude und Erleichterung sind groß in Bad Kissingen - das Unesco-Welterbekomitee hat im fernen China seine Entscheidung verkündet: Die "Great Spas of Europe" haben es auf die Welterbe-Liste geschafft. Es ist das Ergebnis jahrelanger Vorbereitung, Forschung und länderübergreifender Zusammenarbeit.
Die elf Kurstädte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in Tschechien, Bad Kissingen, Baden Baden und Bad Ems in Deutschland, Spa in Belgien, Vichy in Frankreich, Baden bei Wien in Österreich, Montecatini Terme in Italien und Bath in England hatten sich für eine gemeinsame Bewerbung zusammengeschlossen.
"Das sind großartige Nachrichten für Bad Kissingen und für das gesamte Kulturland Bayern", erklärt Bayern Kunstminister Bernd Sibler. "Bad Kissingen als Kurort von unglaublicher Vielfalt hat mit einer Mischung aus gelebter Tradition und Moderne überzeugt." Man sei stolz, dass man mit Bad Kissingen nun insgesamt neun Welterbestätten im Freistaat habe.
Erholungsort des europäischen Hochadels
Erste Gespräche für das Projekt hatten bereits 2010 stattgefunden. 2019 wurde der Antrag endgültig unterzeichnet und bei der Unesco eingereicht. In ihrem gemeinsamen, mehrere hundert Seiten starken Bewerbungsdokument hatten die Kurorte ihre Besonderheiten und Stärken präsentiert.
Auch Bad Kissingen konnte hier einiges in die Waagschale werfen – vor allem sein einzigartiges, intaktes Gebäudeensemble im Herzen des Kurviertels. Regentenbau, Arkadenbau, Luitpoldbad, Kurgarten und Luitpoldpark zeugen von der Geschichte Bad Kissingens als Weltbad und Kurort des europäischen Hochadels. Kaiser und Könige, und sogar der Zar von Russland weilten hier einst zur Kur.
Angekommen in der "Champions League"
Projektleiter für die Bewerbung war in Bad Kissingen Kulturreferent Peter Weidisch. Schon vor der Entscheidung durch die Unesco war er zuversichtlich, dass die Bewerbung Erfolg haben würde - ebenso wie Oberbürgermeister Dirk Vogel. Die Aufnahme in die Welterbe-Liste bezeichnete der OB als "Aufstieg in die Champions League der Wahrnehmung".
Bad Kissingen und die anderen "Great Spas" erhoffen sich durch den begehrten Welterbe-Titel Impulse für den Fremdenverkehr. Sie sehen ihn aber auch als Ansporn und Verpflichtung, ihre historische Substanz zu erhalten und das eigene Potential weiterzuentwickeln.
- Zum Artikel "Unesco: Liverpool verliert Welterbe-Titel"
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