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Gedenken: Aufarbeitung der Euthanasie-Morde in Haar

Gedenken: Aufarbeitung der Euthanasie-Morde in Haar

Während der NS-Zeit sind in der sogenannten Heil-Anstalt Eglfing Haar mehr als 2.000 Menschen Opfer von Euthanasie-Morden geworden. Jetzt wurde in München ein Gedenkbuch vorgestellt, das erstmals die Namen der Opfer auflistet. Von Rüdiger Kronthaler

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Das Team aus Wissenschaftlern hat 1.321 Krankenakten von Patienten, die zwischen 1939 und 1945 in der Heil- und Pflege-Anstalt Haar bei München gestorben sind, ausgewertet. Die Fragestelleung: Wer dieser Verstorbenen ist höchstwahrscheinlich gewaltsam zu Tode gekommen? In Haar haben Ärzte Patienten, die sie als lebensunwert betrachteten, systematisch ausgehungert, unterversorgt oder mittels Überdosierung von Medikamenten getötet.

Gedenken: Buch zeigt viele Patienten aus München

Insgesamt kamen mindestens 2.026 Patientinnen und Patienten aus München gewaltsam zu Tode. Ihre Namen sind nun in einem Gedenkbuch aufgeführt. Mitherausgeber des Buchs ist die Regierung von Oberbayern. Für Medizinhistoriker Michael von Cranach soll diese Namensnennung die Opfer ehren und den Menschen sagen: "Steht zu eurer Großtante, die Opfer war. Holt sie zurück in die Gespräche in der Famile", sagt von Cranach. Das sei auch der Sinn des Gedenkbuches.

Keine Gedenkorte in Haar

Montagabend schloss der heutige Klinikdirektor Peter Brieger aus, die Gebäude, in denen die Verbrechen geschahen, zu Gedenkorten zu machen. Er forderte aber eine Umbenennung der "von Braunmühl"-Straße in Haar, die den mitverantwortlichen Arzt Anton von Braunmühl bis heute ehrt.