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Gegen jeden fünften Intensivpflegedienst wird ermittelt

Gegen jeden fünften Intensivpflegedienst wird ermittelt

Heute Mittag informieren Innen- und Justizminister über das Ausmaß des Betrugs im Gesundheitswesen in Bayern. Der jährliche Schaden soll in Millionenhöhe gehen. Gegen fast jeden fünften Intensivpflegedienst wird ermittelt.

Über dieses Thema berichtet: Hintergrund am .

Rund 180 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Fehlverhalten im Gesundheitswesen laufen derzeit bei den drei bayerischen Schwerpunktstaatsanwaltschaften. In München hat sich die Zahl der Fälle mit 140 im Lauf des vergangenen Jahres verdoppelt. Nürnberg-Fürth zählt 28, Hof 13 offene Verfahren.

Ermittlungen gegen jeden fünften Intensivpflegedienst

Die Ermittler sind seit rund einem Jahr auch für Pflegedienste zuständig. Laut AOK Bayern wird dabei gegen fast jeden fünften der rund 130 ambulanten Intensivpflegedienste im Freistaat staatsanwaltschaftlich ermittelt. Häufigster Vorwurf ist der Einsatz von unqualifizierten, günstigeren Hilfskräften, während mit den Krankenkassen teurere Fachkräfte abgerechnet werden.

Lebensgefahr durch unqualifizierte Kräfte

Der Abrechnungsbetrug hat auch Folgen für die Patienten. Mitunter geraten sie durch unqualifizierte Pflege in Lebensgefahr. BR Recherche liegen Unterlagen vor, nach denen Medikamente falsch dosiert wurden. In einem Fall wurde ein Beatmungsgerät abgeschaltet, in einem anderen ein künstlicher Luftröhrenzugang falsch gewechselt – hier ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung.